krummer Penis

Männliche Besonderheit: krummer Penis

Geschlechtsorgane sind bekanntlich so vielfältig wie die Natur, was ihre Grösse und Form angeht. Männer mit krummem Penis sind deshalb nicht unbedingt etwas Besonderes. Erst wenn Beschwerden auftreten, sollte das Problem ernst genommen und Ursachen abgeklärt werden. Manchmal kann sich sogar eine Krankheit hinter dem Phänomen des ungeraden Penis verbergen, die eventuell genetisch bedingt ist.
krummer Penis

Krummes Geschlechtsteil: belanglos oder krankheitsbedingt?

Ein krummes Geschlechtsteil ist nicht automatisch gleich ein Grund zur Sorge – auch wenn Männer bei einem solchen Thema schnell ins Grübeln kommen. Schliesslich ist das Thema sehr privat und intim. Krumme Schwellkörper können, wenn sie keinen Schmerz verursachen, sogar ihre Vorteile haben. Wenn Sie jedoch Beschwerden haben oder irgendwelche Veränderungen am Penis beobachten, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Ein krummer Penis muss nicht unbedingt schlimm sein

Männer, die einen krummen Penis (Penisdeviation) haben, machen sich schnell Sorgen. Dabei ist diese Besonderheit gar nicht selten und muss nicht unbedingt krankhaft sein. Sofern das krumme Geschlechtsteil keine Probleme bereitet, insbesondere beim Sex, ist alles in Ordnung. So gerade wie eine Kerze sind Penisse nämlich eigentlich eher selten. Von einem wirklich krummen Penis (lateinisch: coles scoliosis) wird gesprochen, sofern er im erigierten Zustand auffallend verkrümmt aussieht, entweder zur Seite oder nach oben oder unten. Bei einer Penisverkrümmung kann es bei einer Erektion auch zu einer regelrechten Verdrehung kommen. Dann sieht das Organ ähnlich wie eine Banane aus, die bekanntlich krumm ist. In diesem Fall leiden Männer unter Schmerzen und sollten ärztliche Hilfe suchen. Wenn Sie Veränderungen am Schwellkörper entdecken, insbesondere Knötchen, ist es ratsam, einen Urologen aufzusuchen. Ist die Krümmung jedoch nur leichter Natur und macht keine Beschwerden, so ist das Sexualleben normalerweise nicht eingeschränkt. Im Gegenteil – die Besonderheit kann Frauen sogar zu mehr Vergnügen verhelfen, da durch die Penisverkrümmung zum Beispiel der G-Punkt leichter erreicht werden kann.

Die Ursachen einer Penisverkrümmung

Die Ursachen einer Penisverkrümmung sind noch nicht wirklich erforscht. Das kann auch daran liegen, dass nur sehr wenige Männer damit zum Arzt gehen. Die Verkrümmung kann entweder angeboren oder erworben worden sein, zum Beispiel durch einen Unfall, aber auch eine Erkrankung. Am häufigsten weisen Männer mittleren Alters diese Besonderheit auf. Von einer angeborenen Penisverkrümmung sind etwa ein bis vier Prozent der erwachsenen Männer betroffen. Dies kann schon an der Entwicklung als Embryo gelegen haben. Verbunden ist mit der angeborenen Verkrümmung manchmal eine Vernarbung im Bindegewebe des Schwellkörpers oder eine mangelhafte Ausbildung der Harnröhrenlänge. Die Verkrümmung hat sich im Laufe der Entwicklung eingestellt und wird meist erst bei den ersten Sexualkontakten wahrgenommen. Tritt die Penisverkrümmung erst später auf, spricht man von Induratio penis plastica (kurz: IPP) bzw. der Peyronie-Krankheit. Unter der Bindegewebskrankheit leiden bis zu zehn Prozent der erwachsenen Männer, wobei eine Dunkelziffer angenommen wird.

Bei dieser Erkrankung entwickelt sich die Verkrümmung in zwei Phasen. Auch Schafteinkerbungen durch Entzündung, ein Penislängenverlust und eventuell sogar eine erektile Dysfunktion bzw. Impotenz können damit einhergehen. Die Ursachen für die IPP scheinen oft genetisch zu sein. Fast die Hälfte der Betroffenen hat Schmerzen im Penis. In der zweiten, chronischen Krankheitsphase ist die Verkrümmung dann stabil und die Schmerzen hören auf. Dann ist es möglich, eine Operation zur Behebung der Verkrümmung vornehmen zu lassen. Vorher gibt es andere Therapiemöglichkeiten.

Auch durch Sexunfälle, wenn der Penis abgeknickt wird und das Gewebe verletzt wird, kann es zu einer Verkrümmung kommen. Neueste Studien nehmen zudem an, dass Diabetes, manche Medikamente und andere Risikofaktoren zu Verkrümmungen des Penis führen können.

Mögliche Folgen und Therapien bei einem krummen Penis

In vielen Fällen haben Männer selbst mit einer starken Penisverkrümmung keinerlei Einschränkungen und die Krümmung ist nur optischer Natur. Bei anderen geht ein geringer Verkrümmungsgrad mit Folgen für das Sexualleben einher, was gleichzeitig das Selbstwertgefühl mindert. Beziehungsprobleme und Asexualität können die Auswirkungen sein. Eventuelle Therapien und Behandlungen müssen sich nach dem Einzelfall richten. Eine operative Korrektur wird allgemein ab einem Verkrümmungsgrad von 30° empfohlen. Ausser einer Operation gibt es auch noch andere Behandlungsmethoden, zum Beispiel Medikamente zur Bekämpfung der Entzündung und Verbesserung des Bindegewebes bei ISS. Die Behandlung hängt jeweils vom Stadium der Verkrümmung ab. Männer, die unter IPP im Anfangsstadium leiden, können sich einer Injektionstherapie unterziehen, die die Verkrümmung nach und nach reduziert.

Ist die Krankheit schon in einem fortgeschrittenen Stadium, leiden Betroffene häufig unter erektiler Dysfunktion. Hier bedarf es einer Penisprothese, da eine Operation zur Begradigung nicht mehr erfolgreich ist. Zu der Diagnostik beim Urologen gehört oft die Doppler-Sonografie, die zeigt, wie stark die Krümmung vorangeschritten ist und insbesondere auch, ob das Blut im Schwellkörper gut zirkuliert. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit sind Expander-Systeme, die Krümmungen innerhalb von Monaten um etwa 50° reduzieren können.

Wenn der Penis nicht gerade ist, steckt in den meisten Fällen keine Krankheit dahinter. Bei Fragen und Beschwerden sollten Sie aber zu einem Facharzt gehen, anstatt im stillen Kämmerlein zu grübeln. Vor allem, wenn Schmerzen hinzukommen, ist eine gründliche Klärung angebracht. Wenn Sie unter einer erworbenen Penisverkrümmung leiden, die auf die Krankheit IPP zurückzuführen ist, so ist ebenfalls Hilfe vom Spezialisten zu finden.

Gerade wenn die Symptome mit einem Tabu belegt sind und Offenheit schwerfällt, finden Sie Verständnis und Hilfe bei einem Facharzt für Urologie und Andrologie. Kontakte zu Medizinern aus Ihrer Region finden Sie auf local.ch.

Die häufigsten Fragen zum krummen Penis

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Muss ein Penis gerade sein?

Das männliche Geschlechtsorgan ist nicht immer gerade, was prinzipiell überhaupt kein Problem darstellt. Verspüren Männer jedoch einen Schmerz, was meist beim Sex der Fall ist, sollten sie die Sache abklären lassen. Ansonsten ist es eine reine Frage der Optik. Für das Liebesleben ist ein krummer Penis übrigens nicht von Nachteil, sondern kann sogar Vorteile haben.

Steckt eine Krankheit hinter einem verkrümmten Penis?

Eher selten ist das Phänomen krankheitsbedingt. Bei der Peyronie-Krankheit kommt es aber auch zu einer Penisverkrümmung, die später schwere Folgen haben kann. Diese Krankheit beeinträchtigt das Bindegewebe, wobei sich im Anfangsstadium meist Knötchen am Penis entwickeln. Sofern Sie dies feststellen, sollte ein Urologe aufgesucht werden. Denn die Krankheit kann, frühzeitig diagnostiziert, gut behandelt werden.

Macht ein krummer Penis beim Sex Probleme?

Ein ungerader Penis muss überhaupt keine Beschwerden bereiten, auch nicht beim Sex mit dem Partner oder der Erektion generell. Sofern Sie keine negativen Auffälligkeiten haben, ist alles in bester Ordnung. Eine Penisverkrümmung kann in manchen Fällen sogar von Vorteil für das Liebesleben sein, da Frauen dabei besser stimuliert werden können als mit einem geraden Penis.

Gibt es bei Penisverkrümmung eine Therapie oder Operation?

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, wenn Männer unter einer Penisverkrümmung leiden und damit zum Arzt gehen. Die OP zur Begradigung des Penis ist eine letzte Option, die verständlicherweise gerne umgangen wird. Sie wird empfohlen bei einem Krümmungsgrad von 30° oder mehr. Je nach Ursache, Krümmungsgrad und Beschwerden können Medikamente, Injektionen, Penispumpen oder Expander zum Einsatz kommen.

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