Durchfall beim Hund

Durchfall beim Hund – schnelle und fundierte Hilfe ist nötig

Was steckt dahinter, wenn ein Hund vorübergehend oder anhaltend Durchfall hat? Diese Fragen sind für Halter und Pflegepersonen überaus interessant. Durchfallerkrankungen treten bei allen Hunderassen auf. In der modernen Veterinärmedizin gibt es für Durchfall beim Hund mittlerweile zahlreiche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Zudem bietet die Homöopathie verschiedene Lösungen an. Es ist wichtig, sich mit diesem Krankheitsbild vertraut zu machen und ebenfalls über die Vorbeugung und die artgerechte Hundehaltung Bescheid zu wissen.
Durchfall beim Hund

Eine Durchfallerkrankung beim Hund ist keine Bagatelle

Hat das Tier Durchfall, dann sind die Fäkalien dünnflüssig und übelriechend. Hunde aller Rassen können plötzlich an Durchfall leiden. In der Regel vergeht diese für Hund und Herrchen unangenehme Erscheinung bei der entsprechenden Pflege innerhalb von etwa vier Tagen recht schnell.

Das ist Durchfall und diese Ursachen kommen beim Hund in Betracht

Farbliche Veränderungen und Beimengungen wie Schleim weisen auf verschiedene Ursachen hin (dunkelrote, schwarze, grünliche Verfärbungen).
Dünnflüssiger Stuhl beim Hund kann leider durch eine Vielzahl an Ursachen provoziert werden. Zunächst kann es sein, dass das Tier beim Spaziergang etwas Schlechtes gefressen hat, was ihm auf den Magen oder den Darm schlägt. Das kann Gift, Unrat, unverdauliche Fremdkörper oder verdorbenes Futter sein. Eine Umstellung des Futters (Nass- oder Trockenfutter) kann ebenso Durchfall beim Hund mit wässriger Ausscheidung nach sich ziehen.
Liegt eine bislang unerkannte oder unzureichend behandelte Erkrankung des Magen-Darm-Traktes vor, kann Diarrhö ein Hinweis darauf sein. Solche veränderten Ausscheidungen können durch Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht werden. Neben Würmern kommen hierbei Einzeller wie Giardien in Betracht. Giardien sind überaus häufig und führen überwiegend bei Welpen und geschwächten Senioren zu Durchfall beim Hund. Eine Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), eine Allergie oder eine Autoimmunerkrankung sollten zusätzlich in Betracht gezogen werden.
Neben organisch und hormonell bedingten Krankheiten sowie Infektionen ist die Psyche des Hundes nicht selten für Durchfall verantwortlich. Dauerhafter oder intensiver Stress, Aufregung, Schmerzen oder Angst drücken sich nicht selten in einer Durchfallerkrankung aus.
Nicht nur die bereits genannten Ursachen sind zu beachten, denn einzelne Tumore oder Krebsleiden bedingen Diarrhö. Grundsätzlich sollte Diarrhö daher immer medizinisch abgeklärt werden, denn meist gibt nur ein Labortest einen eindeutigen Hinweis auf den Ursprung. Ein geschulter Tierarzt muss dabei alle Organe und spezielle äussere Einflüsse in Betracht ziehen, was ein Tierhalter nicht ohne entsprechende Ausbildung gewährleisten kann.

Das sind die Folgen von Durchfall beim Hund

Die medizinische Behandlung durch einen Tierarzt ist unbedingt erforderlich, denn Diarrhö hat gesundheitliche Folgen. Während dieser Zeit geht dem Körper mehr Flüssigkeit als im gesunden Zustand verloren. Wird diese Situation nicht abgestellt, dehydriert das Tier, also es trocknet aus. Der Kreislauf kann durch die geringe Menge an Flüssigkeit kollabieren und der Säure-Basen-Haushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Eine Schädigung der Nieren ist dann nicht auszuschliessen.
Tiere, deren Magen oder Darm angegriffen ist, magern ab, denn sie leiden massiv unter dem Verlust an lebenswichtigen Substanzen. Das hat mit der Schädigung der Darmflora und der Darmtätigkeit zu tun. Jungtiere, Welpen und geschwächte Hundesenioren können an dauerhafter Diarrhö sogar verenden.

Wann sollten Sie unbedingt den Tierarzt aufsuchen?

Hat das Tier akuten Durchfall, der über mehr als drei Tage anhält und handelt es sich um ein älteres, bereits durch eine andere gesundheitliche Beeinträchtigung geschwächtes Tier, ist unweigerlich Rat beim Tierarzt zu suchen. Welpen, die vermehrt wässrigen Kot absetzen und unter dem Flüssigkeitsverlust leiden, gehören in die Hände eines Tierarztes. Sie verlieren an Gewicht und wirken apathisch.
Ist der Durchfall dahingehend auffällig, dass blutige Beimengungen vorhanden sind und dass die Fäkalien massiv verflüssigt ist, ist es ebenso ratsam, den Veterinär zu konsultieren. Weitere Gründe für einen Arztbesuch sind ein unruhiges Verhalten des Tieres, zusätzliches Erbrechen, Fieber (bei Hunden 40 °C Körpertemperatur) und das Verweigern der Nahrungsaufnahme.

Zusätzlich dazu treten klassische Symptome bei Durchfall auf, die Sie als aufmerksamer Halter beobachten können. Durchfall beim Hund geht meist mit Bauchschmerzen und Blähungen einher. Diese rühren von der vermehrten Darmkontraktion her. Haben Hunde Bauchschmerzen, bemerken Sie dies an charakteristischen Verhaltensweisen. Die Tiere bewegen sich weniger und die Motorik ist eher verlangsamt und wirkt steif. Ein gekrümmter Rücken oder eine andere, für den Vierbeiner eher ungewohnte Körperhaltung und Ruheposition weisen ebenfalls auf Bauchschmerzen hin. Hunde mit Bauchschmerzen lassen sich nur sehr ungern in dieser Körperregion berühren und zucken beim Streicheln oder Abtasten oft zusammen. Bauchschmerzen können beim Hund zusätzlich Aggressionen und Gereiztheit auslösen. Beim Gassigehen pressen die Hunde stark, wenn Ausscheidungen abgesetzt werden sollen. Andere Tiere verweigern wiederum den Spaziergang.

Diese veterinärmedizinischen Behandlungsarten sind möglich

Die Veterinäre und Besitzer beschreiten mehrere Wege. Zunächst muss im Falle eines Notfalls rasch gehandelt werden. Daran schliesst sich die Diagnostik an. Folgende Therapien sind je nach Ursache indiziert:

  • Verabreichung von Flüssigkeit (frisches Wasser, eventuell Infusion) und medizinische Kohle (Kohletabletten)
  • Gabe von Probiotika und Präbiotika zur Wiederherstellung und Stabilisierung der Darmflora
  • Behandlung mit Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen)
  • Wurmkur mit Antiparasitika oder Anthelminthika
  • Medikamente gegen Giardien oder andere Parasiten
  • Verabreichung spezieller Arzneimittel bei Bestätigung organischer Erkrankungen
  • Diätfutter bei Futtermittelunverträglichkeit, Ergänzungsfuttermittel, Schonkost
  • Verabreichung homöopathischer Mittel
  • Aufbau einer gesunden Darmflora

Hinweis: Kohletabletten bitte nur mit Absprache des Arztes und nicht als Selbstmedikation verwenden.

Im Rahmen einer Futterumstellung gibt es verschiedene Varianten. Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt, bei denen beim Hund das Symptom Diarrhö auftritt, bedürfen eines Diätfutters. Günstig sind sogenannte Spezialfutter sowie Ergänzungsfutter als Nass- und Trockenfutter. Diese empfiehlt der Tierarzt ebenso wie renommierte Futterhersteller. Eigenschaften wie eine leichte Verdaulichkeit, eine hohe Konzentration an Elektrolyten und Magen und Darm schonende Rezepturen sind wichtig.
Am besten ist es, einer Diarrhö rechtzeitig vorzubeugen. Sinnvoll sind hauptsächlich Massnahmen, die vorwiegend in der Verantwortung des Halters liegen. Dazu gehört einerseits das regelmässige Entwurmen. Andererseits steht das gründliche Reinigen des Zwingers sowie der Schlaf- und Ruheplätze im Mittelpunkt. Das kann individuell mit Desinfektionsmitteln oder mit Dampfgeräten geschehen. Darüber hinaus muss beim Freigang darauf geachtet werden, dass kein Aas und kein Kot gefressen wird. Auf rohes Fleisch sollte weitgehend verzichtet werden. Sauberes, frisches Trinkwasser muss ständig bereitstehen.

Selbstverständlich sind Sie in einer solchen Situation nicht allein. Wer sich Hilfe holen möchte, kann dies bei Hundezüchtern, beim Tierarzt oder bei Spezialisten für artgerechte Hundeernährung tun. Einfach auf local.ch nachschauen und einen Termin vereinbaren.

Die häufigsten Fragen zu Diarrhö bei Hunden

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Welche Hausmittel helfen bei Durchfall des Hundes?

Angeraten werden meist Hausmittel, die vom Menschen her bekannt sind. Das ist beispielsweise die Bereitstellung von Moroscher Möhrensuppe, Karottenpellets oder Kohletabletten sowie gekochtes Huhn mit Reis. Alles in Absprache mit dem Arzt. Eine selbst zu bereitende Schonkost besteht aus 125 g Hühnerfleisch, 250 g Reis und 130g Hüttenkäse (für einen 10 kg schweren Hund) für etwa zwei bis sechs Tage.

Wie gehen Barfer vor?

Halter, die ausschliesslich barfen, sollten die Futterzusammenstellung im Falle von wässrigem Kot und bei Erbrechen genau mit dem Veterinär oder einem Barfexperten absprechen. Es werden spezielle Rezepturen benötigt, um den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt bei Durchfall beim Hund zeitnah auszugleichen. Ideal ist dann oftmals eine vorübergehende Umstellung auf Ergänzungsfuttermittel und/oder medizinisches Futter. Die meisten Tierärzte halten dieses in ihren Praxen vor.

Wie sieht das Vorgehen bei Welpen mit Diarrhö aus?

Welpen leiden sehr stark unter wässrigem Stuhl. Sollten sich geschwächte Tiere nicht nach zwei Tagen erholen, ist eine Vorstellung beim Veterinär obligatorisch. Ansonsten kann so ein Zustand rasch lebensbedrohlich werden. Die Widerstandsfähigkeit der Kleinen und die körperlichen Reserven sind wesentlich geringer als bei adulten Tieren. Deshalb muss dieser Zustand bei Welpen und beim jungen Hund als Notfall angesehen werden.

Welche Prognose besteht bei Durchfall beim Hund?

Hat das Tier ein gutes Immunsystem, wird eine Darmaufbaukur vorgenommen und sind die Ursachen ausgeschaltet, wird der Kot binnen kurzer Zeit wieder normal werden. Ein chronischer, anhaltender Durchfall beim Hund bedarf jedoch einer dauerhaften veterinärmedizinischen Behandlung in Kombination mit Spezialkost. So lässt sich das Problem in der Regel gut lösen und der Hund bekommt wieder einen normalen Stuhl.

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