Erneuerbare Energie

Geothermie – Energie aus dem Erdinneren für Ihr Zuhause

Viele denken bei erneuerbaren Energien fürs Eigenheim zuerst an Solarzellen. Doch Wärme kommt nicht nur von der Sonne. Auch unser Planet ist warm und produziert in seinem Inneren Energie. Die Rede ist von „Geothermie“. Erdwärmesonden dringen tief in den wesentlich wärmeren Untergrund ein und geben die Erdwärme an das eigene Heim ab. Laut Geothermie-Schweiz stieg die umgewandelte Energie durch Wärmepumpen zwischen 2004 und 2017 um 177 Prozent.
geothermie

In der Geothermie steckt ein enormes Potenzial. Experten halten es für denkbar, dass in Zukunft mehr geothermische Kraftwerke Energie erzeugen werden. Die Technologie verfügt über viele Vorteile: Sie ist umweltfreundlich, schont die Ressourcen, ist nicht vom Wetter abhängig, die Kraftwerke sind unauffällig und die Energie ist bedarfsgerecht verfügbar. Bislang steht aber die Nutzung für Eigenheime im Vordergrund. Der Einbau von Erdwärmesonden kann Ihnen Kosten sparen und hilft Ihnen, die Umwelt zu schonen.

Wie viel kostet der Einbau von Geothermie?

Die Kosten lassen sich nur grob schätzen, da die Installationskosten sehr unterschiedlich ausfallen können. Die Bohrungen sind sehr aufwendig. Je tiefer gebohrt werden muss, desto mehr kostet der Einbau. Sie sollten mit Kosten um die 20.000 CHF rechnen. Der Einbau von Wärmesonden ist in der Regel teurer, weil hier am meisten gebohrt werden muss.

Erdwärme aus dem Inneren – wie funktioniert es?

Wärmepumpen befördern die Wärme aus dem Untergrund. Zur Nutzung müssen sie mehrere Meter weit in den Boden gebohrt werden. Ausserdem benötigen sie ein Wärmeleitmedium. Zur Leitung der Wärme wird zum Beispiel Wasser, mit einem Frostschutzmittel vermischt, eingesetzt. Das Trägermedium befördert die Erdwärme aus dem Boden ins Haus. Hier wird sie auf ein Kältemittel übertragen, welches die Wärme an das Haus weiterleitet. Mithilfe eines Wärmetauschers lässt sich die Erdwärme an das Heizungs- und Nutzwasser abgegeben. Bei der Nutzung von Geothermie wird eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle angezapft, um damit das Haus zu heizen und gleichzeitig an Heizkosten zu sparen.

Es gibt drei gängige Methoden, um Energie aus der Erde an die Oberfläche zu fördern. Zunächst wären da die Erdwärmesonden. Diese Sonden werden viele Meter tief ins Erdinnere gebohrt. Schon ab 10 Metern ist der Temperaturunterschied gross genug, um damit im Winter das eigene Zuhause beheizen zu können. Oftmals bohren die Elektroingenieure noch tiefer, um unabhängig von der Tages- und Jahreszeit ausreichend Wärme gewinnen zu können.

Erdwärmekollektoren befinden sich in einer Tiefe von etwa 1,50 Metern bis 2 Metern. Da sie nicht so tief in die Erde gebohrt werden, müssen sie sich über eine grössere Fläche verteilen. Bei niedrigen Aussentemperaturen arbeiten sie weit weniger effizient als die Sonden. Wärmekörbe und Spiralkollektoren bilden die Kompromisslösung. Sie befinden sich in einer Tiefe von etwa 4 Metern.

Welche Voraussetzungen gelten für die Nutzung von Geothermie?

Die Nutzung von Geothermie steht im Grunde jedem Einfamilienhaus offen, soweit die nötigen Voraussetzungen erfüllt sind. Um die geförderte Energie effizient nutzen zu können, muss das Haus über eine gute Wärmedämmung verfügen. Wichtig ist auch eine niedrige Vorlauftemperatur. Flächenheizungen verfügen über geringere Vorlauftemperaturen und eignen sich daher besonders für Heizungen, die ihre Wärme aus dem Erdinneren beziehen. Neubauten sind am besten für die Nutzung von Erdwärme geeignet. Ob sich der Einbau auch in einem Altbau lohnt, dahingehend kann Sie ein Elektroingenieur beraten.

Abgesehen davon muss der Boden die Nutzung von Geothermie erlauben. Zunächst sollten Sie sich bei den zuständigen Behörden informieren, ob der Einbau erlaubt und überhaupt möglich ist. Das kann von der Bodenbeschaffung und Gesteinen im Untergrund abhängen. Dass die Nutzung von Geothermie für Zuhause Erdbeben auslösen könnte, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die Bohrungen gehen nicht tief genug, um Erdbeben auszulösen.

Vor- und Nachteile der Nutzung von Erdwärme

Neben der Umweltfreundlichkeit bietet die Nutzung von Geothermie auch einige finanzielle Vorteile. Der Unterhalt der Wärmepumpen ist äusserst günstig. Im Gegensatz zu einer reinen Stromheizung wird weniger Energie benötigt. Ausserdem können, je nach Kanton, Förderungen zur Verfügung stehen. Die Förderung kann aus einer Pauschale und aus einer Förderung je nach geleisteter Energie bestehen.

Zu den Nachteilen gehören die hohen Anschaffungskosten und der hohe Platzbedarf der Wärmekollektoren. Sie sind nicht für jeden Boden geeignet und entfalten ihre volle Energieeffizienz zumeist nur in modernen Häusern. Wärmekollektoren arbeiten ausserdem im Winter nicht so effizient, da sie sich nicht besonders tief im Boden befinden.
Ob sich die Nutzung der Erdwärme auch für Ihr Zuhause eignet, verraten Ihnen geschulte Elektroingenieure.

Hier auf local.ch finden Sie viele Fachbetriebe aus Ihrer Umgebung. Die Elektroingenieure beraten Sie gerne über die Technologie und ihre Möglichkeiten, ob sich der Einbau für Sie lohnt und ob die Voraussetzungen gegeben sind. Selbstverständlich nehmen die Elektroingenieure auch den Einbau der Erdwärmesonden, Wärmekollektoren und Spiralkollektoren vor. Sie führen die Bohrungen bis in die Tiefen der Erde aus, installieren die Kollektoren im Boden und verbinden die Wärmepumpen mit der Heizung Ihres Hauses, damit Sie das ganze Potenzial dieser neuen Technologie nutzen können. Den Umbau für einen Altbau können Elektroingenieure vornehmen.

Wie hoch ist die Gefahr von Erdbeben durch Geothermie-Kraftwerke?

Laut Geothermie-Schweiz entstehen durch Geothermie-Kraftwerke tatsächlich Erdbeben. Die Tiefenbohrungen erzeugten 2006 in Basel ein Erdbeben von der Stärke 3.4 und 2013 in St. Gallen ein Erdbeben von der Stärke 3.5. Keines dieser Beben war stark genug, um Schäden anzurichten. In der Schweiz gibt es häufig Erdbeben, jedoch sind die meisten von ihnen natürlichen Ursprunges.

Lässt sich Geothermie mit anderen erneuerbaren Energien kombinieren?

Es ist auf jeden Fall möglich, Erdwärme mit einer Solaranlage zu kombinieren. Die Energie für die Pumpen können Sie aus einer Photovoltaik-Anlage beziehen und damit Ihren Haushalt noch umweltfreundlicher zu gestalten. Ausserdem würden Sie dadurch weitere Kosten sparen. Die Kombination funktioniert gerade deshalb so gut, weil sich der Eigenverbrauch der Solaranlagen durch die Nutzung von Erdwärmesonden erhöhen lässt.

Wie wartungsbedürftig sind die Erdwärmepumpen?

Die Erdwärmesonden und Kollektoren sind sehr robust und kaum anfällig für äussere Einflüsse. Es gibt keine vorgeschriebenen Zeiträume für die Wartung. Trotzdem ist es empfehlenswert, die Pumpen jährlich warten zu lassen. Auch in dieser Angelegenheit sollten Sie sich an die Elektroingenieure wenden. Vor allem sind bei der Wartung die Mechanik, die erzeugte Temperatur und der Kältemittelkreislauf wichtig.

Wer baut Anlagen zur Nutzung von Geothermie ein?

Für den Einbau von Erdwärmesonden und anderen Anlagen zur Gewinnung von Wärme aus dem Boden sind in erster Linie Elektroingenieure zuständig. Ein geologisches Gutachten, ob an einer Stelle überhaupt Energie aus der Erde gewonnen werden darf, übernehmen andere Behörden. Die Bohrungen und die Installation der Pumpen wird von Elektroingenieuren ausgeführt.

Warum sollten Elektroingenieure Wärmesonden einbauen?

Der Einbau von Wärmesonden ist ein komplizierter Vorgang und setzt verschiedenste technische Kenntnisse voraus. Es ist keine Arbeit, die ein handwerklich geschickter Laie selbst durchführen kann. Ausserdem kommen bei den Bohrungen schwere Geräte zum Einsatz. Ohne ein Gutachten zu bohren, könnte sich nicht nur als ein sinnloses Unterfangen herausstellen. Es könnte auch Schäden verursachen, zum Beispiel am Grundwasser.

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