Höchstens 25 Gramm am Tag

Zuckerfreie Ernährung - So schaffst Du es, ohne Zucker zu leben!

Im letzten Jahrzehnt ist der Zuckerkonsum in der Schweiz zwar gesunken, mit durchschnittlich etwa 36 Kilogramm pro Kopf liegt der jährliche Verbrauch allerdings immer noch deutlich über der WHO-Empfehlung von höchstens 25 Gramm am Tag. Es lohnt sich, die Aufnahme des lebenswichtigen, im Übermass jedoch ungesunden Zuckers erheblich zu reduzieren. Schliesslich bringt ein Leben ohne Zucker diverse Vorteile mit sich und auch die Umstellung gelingt mit ein paar Tipps recht einfach.

Zucker – was ist das überhaupt?

Der menschliche Organismus benötigt Zucker. Ohne ihn geht nichts. Ganz zuckerfrei zu leben ist also nicht gut möglich. Im Blut taucht Zucker schnell als Traubenzucker auf, woraufhin Insulin von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird. Dies bringt den Traubenzucker in die Muskeln, wo er bei dauerhaft fehlender oder zu geringer körperlicher Beanspruchung zu Fett transformiert wird – Fies.

Wer von dem Zucker spricht, begeht ein ähnlich grosses Missgeschick wie all jene, die noch immer glauben, 7 Stück Würfelzucker in einem Glas Cola seien in Ordnung. Tatsächlich aber existieren verschiedene Zuckerarten, die sich als „freier Zucker“ zusammenfassen lassen.

Folgende verschiedene Zuckerarten gibt es:

  • Fruchtzucker (Fructose)
  • Schleimzucker (Galactose)
  • Traubenzucker (Glucose)
  • Milchzucker (Lactose)
  • Malzzucker (Maltose)
  • Haushaltszucker (Saccharose)

Während die drei erstgenannten Einfachzucker (Monosaccharide) sind, gehören die anderen zu den Zweifachzuckern (Disaccharide). Als „freien Zuckern“ ist ihnen gemeinsam, dass sie zahlreichen Getränken und Speisen hinzugefügt werden oder sogar ganz natürlich in bestimmten Lebensmitteln wie Sirupen und Honig vorkommen. Wer seine Ernährung zuckerfrei gestalten möchte, verzichtet eben nicht nur auf Saccharose, sondern muss neben dem umgangssprachlichen Haushaltszucker weitere Zuckerarten reduzieren und beim Essen auf bestimmtes Obst, Beilagen und andere Lebensmittel verzichten.

Vorteile des Zuckerverzichts

Auf Zucker zu verzichten und so gut wie möglich zuckerfrei zu leben, ist für viele Menschen insbesondere zu Beginn nicht gerade einfach. Dennoch lohnt es sich, auf eine zuckerfreie Ernährung umzustellen.

Wann ist Zucker problematisch?

Zucker verursacht immer dann Probleme, wenn der Körper zu viel von ihm bekommt. Wer der Lebensmittelindustrie dahingehend vertraut, sollte lieber wachsam sein. Viel zu häufig mengen Hersteller ihren Produkten grosse Mengen dieses süssen Verführers bei, wodurch die Lebensmittel Zucker in einer zu hohen Konzentration enthalten. Auf die Verpackung zu schauen, hilft und sollte vor dem Kauf eines Produktes nicht vergessen werden. Jedoch wandert der Blick der Verbraucher idealerweise auf den Zuckergehalt je 100 Gramm/Milliliter, anstatt sich auf die Portionsangabe zu konzentrieren.

Letztere ist meist bewusst klein gehalten, um auch eine geringere Zuckermenge angeben zu können. Ein anderer Trick der Lebensmittelindustrie: den Zucker zu verstecken, indem einfach andere Begriffe verwendet werden. Die Wortendung -ose – wie bei Dextrose, Saccharose oder Raffinose – dient ebenso als Beispiel wie Glucose-Fructose-Sirup, Gerstenmalzextrakt, Süssmolkenpulver und Apfelfruchtsüsse. Auch Magermilchpulver, Maltodextrin und Traubensüsse sind nichts anderes als versteckter Zucker und sollten bei zuckerfreier Ernährungsweise strikt vermieden werden.

Warum lohnt sich der Verzicht auf Zucker?

Ein Leben ohne Zucker ist zugleich ein gesünderes. Ob Ballast- und Mineralstoffe oder Vitamine: All das hat Zucker nicht zu bieten. Stattdessen nimmt der Körper viele leere Kalorien auf, die keinerlei Mehrwert bieten. Wer auf Zucker verzichtet, greift verstärkt zu natürlichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse. Und sieh an: In ebenjenen stecken die dem Zucker fehlenden Stoffe und Vitamine in besonders hoher Konzentration. Viel Zucker bedeutet zudem immer auch viele Kalorien. Jene werden nur in den seltensten Fällen verbrannt, wodurch Betroffene zunehmen, irgendwann übergewichtig werden und dadurch ihre Wahrscheinlichkeit auf Erkrankungen erhöhen. Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes und Krebserkrankungen sind Beispiele.

Aus all dem folgt zugleich, dass eine zuckerfreie Ernährung beim Abnehmen hilft. Lassen Verbraucher zuckerhaltige Speisen weg, entfällt eine bedeutende Energiequelle und mit ihr viele Kalorien. Da Schweizer durchschnittlich um die 100 Gramm Zucker täglich zu sich nehmen, gehen damit immer auch etwa 400 Kalorien einher. Wer sich an die WHO-Vorgaben hält, reduziert diese Menge auf 100 Kalorien. Gerichte werden somit kalorienärmer – vorausgesetzt, der Zucker wird nicht durch andere kalorienreiche Lebensmittel ersetzt. Auch die Neigung, einfach grössere Portionen zu sich zu nehmen, kann den mit reduzierter Zuckerzufuhr verbundenen Effekt des Abnehmens konterkarieren.

Wie gelingt die Umstellung auf zuckerfreie Ernährung?

Bei der Umstellung auf eine zuckerfreie Ernährung kann es zu Startschwierigkeiten kommen. Davon berichten viele Menschen, doch nach einigen Wochen ist die Lust auf Süsses Essen spürbar gesunken und ein grösseres Wohlbefinden stellt sich ein. Um bis zu diesem Punkt durchzuhalten, sollten Willige die Zuckerzufuhr Schritt für Schritt minimieren. Wer sich nicht unbedingt langsam umstellen, sondern sofort komplett auf Zucker verzichten möchte, der könnte mit gewissen Begleiterscheinungen konfrontiert werden. So sind Kopfschmerzen und Gereiztheit möglich, wenn man sich schlagartig zuckerfrei ernährt. Die schrittweise Annäherung ans zuckerfrei Leben ist daher die bessere Variante, wie bei jedem Entzug – denn nichts anderes ist der Verzicht auf Zucker.

Wem süsser Geschmack sehr wichtig ist, der kann beim Essen auf Ersatzstoffe wie Xylit oder Stevia zurückgreifen. Jene haben weniger oder gar keine Kalorien, süssen aber dennoch in gleichem Masse. Zudem ist Disziplin idealerweise ein treuer Begleiter auf dem Weg zu einem Leben ohne Zucker. Die Vorteile des Zuckerverzichts sollten sich Verbraucher stets vor Augen halten – und damit zugleich die Motivation hoch. Täglich sein Essen frisch zu kochen, ist ebenfalls ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu zuckerfreier Ernährung. Schliesslich sind jene Lebensmittel nicht industriell bearbeitet, wodurch kein Zucker zugesetzt ist.

Vorsicht vor diesen Lebensmitteln

Dass zuckerfreie Ernährung und Süssigkeiten nicht zusammenpassen, versteht sich von selbst. Neben derartigen süssen Verführungen, die ganz offensichtlich Zucker enthalten, lauern in zahlreichen Produkten hohe Zuckermengen – häufig als versteckter Zucker. Beim Essen sollten Sie darauf verzichten, wenn Sie zuckerfrei leben möchten.

Vorsicht vor diesen Lebensmitteln mit verstecktem Zucker:

  • Süssigkeiten (Kuchen, Schokolade, Eis)
  • Ketchup, Sossen und Dressings
  • Gesüsste Getränke (Tee, Kaffee, Softdrinks)
  • Trockenobst
  • Fruchtsäfte
  • Sirupe

Generell sind industriell stark verarbeitete Produkte mit Vorsicht zu geniessen und idealerweise zu meiden. Natürliche Produkte wie Obst, Gemüse, Eier, Fisch, Fleisch sowie Vollkornprodukte dürfen hingegen auf dem Speiseplan stehen.

Professionelle Ernährungsberatung

Die Leistungen und Angebote von Ernährungsberatern in der Schweiz sind sehr vielfältig. Tätigkeitsbereiche sind vor allem:

  • ✅ klinisch-therapeutischer Bereich
  • ✅ Gesundheitsförderung
  • ✅ Prävention
  • ✅ Forschung & Lehre
  • ✅ Pharma- & Lebensmittelindustrie

Aufgrund ihrer mehrjährigen Ausbildung in Form eines Studiums sind Ernährungsberater in der Schweiz dazu befähigt, Verbraucher auf ihrem Weg hin zu einem zuckerfreien Leben zu begleiten.

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