Dachstock erweitern

Estrich ausbauen: So geht's

Wer ein ungenutztes Dachgeschoss hat, spielt gelegentlich mit dem Gedanken an einen Dachausbau. Zusätzlicher Wohnraum, ein grösseres Kinderzimmer, ein neues Büro oder vielleicht auch eine Möglichkeit, Gäste komfortabel unterzubringen – all das liesse sich mit einem Dachausbau realisieren. Oft fällt es aber schwer, den Anfang für den Ausbau zu finden, denn ohne fachkundige Beratung weiss kaum ein Hausbesitzer, ob sich sein Estrich ausbauen lässt und wie der Dachausbau vor sich geht.
estrich ausbauen

Dachgeschoss als Wohnraum, Schlafzimmer oder zum Arbeiten herrichten

Räume unter dem Dach benötigen ein besonderes Mass an technischer Ausstattung. Dabei geht es nicht nur um den Anschluss an die bestehenden Versorgungsleitungen des Hauses für Heizung, Wasser und Strom, sondern zusätzlich um eine Vielzahl neuer Aufgaben, die gelöst werden müssen, damit der Dachausbau ein voller Erfolg wird.

Ein versierter Planer benötigt zuerst den Grundriss vom neuen Estrich, um zu ermitteln, welche Anschlüsse für Heizung, Strom und Wasser wo benötigt werden und durch welche Wände Leitungen geführt werden müssen.

Extreme Temperaturen unter dem Dach

Dass Bewohner von Wohnungen im Dachgeschoss im Sommer häufig über Hitze klagen, hat wohl jeder schon einmal gehört. Im Winter dagegen sind viele Räume im ehemaligen Dachboden ungünstig zu beheizen, wenn keine Zwischendecke eingezogen wurde.

Das liegt einfach daran, dass der Raum unter einem Schrägdach in der Mitte unter dem Dachfirst eine erhebliche Höhe erreicht. Je nach Grundfläche sind Höhen im Bereich von 4 Metern nicht selten. Daraus resultiert, dass in solchen Räumen einfach sehr viel mehr Luft erwärmt werden muss als in Räumen mit einer normalen Höhe von 2,50 m.

Will man nun seinen Estrich ausbauen, ist die Beratung durch einen kompetenten Gebäudetechniker daher unverzichtbar. Es muss geprüft werden, ob die bestehende Heizungsanlage des Hauses den zusätzlichen Heizbedarf im neuen Dachgeschoss überhaupt bewältigen könnte. Um den künftigen Wärmebedarf feststellen zu können, muss ein Gebäudetechniker auch wissen, welche Wärmedämmung beim Dachausbau verwendet werden soll.

Die Planung für den Dachausbau muss ausserdem berücksichtigen, dass die Belüftung unter dem Dach schwieriger ist. Einfache Dachfenster werden nicht ausreichen, um bei sommerlicher Hitze auf dem Dachboden ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Klimaanlagen sind inzwischen keine luxuriösen Ausnahmeerscheinungen mehr, aber hier ist der erhöhte Energiebedarf ein Thema für eine ausführliche Beratung mit einem fachkundigen Gebäudetechniker.

Kommt eine Klimaanlage nicht in Betracht, ist umso wichtiger, ein gut durchdachtes Konzept für die Belüftung im Estrich zu entwickeln. Dazu können Lufteinlässe und automatisch öffnende bzw. schliessende Dachfenster so miteinander kombiniert werden, dass Luftströme optimal durch die Räume im Dach geführt werden. Dabei lässt man gezielt kühlere Luft von unten hinein und platziert Öffnungen für die Abluft möglichst weit oben im Estrich, denn warme Luft steigt bekanntlich von allein auf.

Wasser und Abwasser sind nicht immer notwendig beim Dachausbau

Die Frage, ob Wasser- und Abwasserleitungen beim Ausbau bis in den Estrich und dort an ihre Verbrauchsstellen geführt werden sollen, ist wirklich wichtig. Es ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor, der abhängig davon, wie die neuen Räume im Estrich genutzt werden sollen, eventuell komplett entfallen kann.

Sind Badezimmer, Toiletten oder eine Küche vorgesehen, führt kein Weg um Sanitärinstallationen herum. Es ist zu empfehlen, sich mit einem Gebäudetechniker zusammen zu überlegen, ob die vorhandenen sanitären Einrichtungen ausreichen oder in den unteren Etagen kostengünstiger erweitert werden könnten. Das ist besonders sinnvoll, falls der vorhandene Leitungswasserdruck ohnehin schon niedrig ist, sodass für den Estrich eine Druckerhöhung – z. B. durch eine Pumpe – nötig wäre.

Elektroinstallation auf dem Estrich

Die elektrische Grundausstattung umfasst bei einem nicht ausgebauten Estrich üblicherweise nur ein Kabel für eine Leuchte und einen Lichtschalter dazu. Klar ist also: Die Elektroinstallation muss komplett neu konzipiert und dann auch hergestellt werden, wenn man den Dachboden ausbauen will. Die Erfahrung eines Gebäudetechnikers hilft hier besonders, denn gerade automatische Belüftungen oder die Stromversorgung für Antriebe, die Fenster automatisch schliessen oder verdunkeln sollen, sind auch versierten Heimwerken nicht unbedingt geläufig, weil sie schliesslich nicht ständig den Estrich ausbauen.

Themen der Kommunikationstechnik und Sicherheitseinrichtungen wie Feuermelde- oder Alarmanlagen sind ebenfalls mit Hilfe eines Gebäudetechnikers optimal zu bewältigen.

Wenn Sie Ihren Dachboden ausbauen möchten und dabei den Rat und die Unterstützung eines erfahrenen Gebäudetechnikers brauchen, finden Sie unter den von local.ch vorgeschlagenen Experten genau den richtigen Partner. Sie können sich darauf verlassen, dass er nicht nur Ihre Fragen beantworten, sondern auch für jedes Problem einen günstigen Lösungsvorschlag machen kann. Nehmen Sie einfach gleich Kontakt mit einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe auf.

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Häufige Fragen:

Was ist ein sogenannter Blower-Door-Test?

Der Begriff ist zwar mit Neubauten verknüpft, aber es kann durchaus sein, dass ein Dachausbau einen Neubau im Sinne der Vorschrift darstellt und dann ist auch ein Blower-Door-Test notwendig. Dabei wird geprüft, ob alle Wände, Türen und Fenster eines Gebäudes luftdicht sind. Dazu wird der Luftdruck im Inneren mit Hilfe eines Gebläses erhöht. Funktioniert das, ist das Gebäude erwiesenermassen dicht.

Welche gesetzlichen Vorschriften sind einzuhalten?

Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten, denn die gesetzlichen Vorgaben zu Energieeinsparung und technischer Sicherheit sind umfangreich und werden ständig erneuert bzw. erweitert. Zudem gibt es für die Gewerke der Haustechnik zahlreiche technische Regeln und Anweisungen, die einzelne Installationen, Geräte und Materialien betreffen. Welche Vorschriften jeweils einschlägig sind, hängt daher von den technischen Gegebenheiten in jedem einzelnen Dachausbau ab.

Was tun, falls ein Fahrstuhl nötig ist?

Falls sich ein Dachausbau nicht anders realisieren lässt – etwa weil kein Platz für eine konventionelle Treppe vorhanden ist – wird ein Gebäudetechniker den Bauherrn auch zu diesem Thema umfassend beraten und die notwendigen Installationen in das Konzept für den gesamten Ausbau integrieren. Ist ein separater Zugang nötig, weil eine abgeschlossene Wohneinheit im Dachgeschoss entstehen soll, ist ein Aussenaufzug eine gute Idee.

Wann sind Solaranlagen auf dem Dach sinnvoll?

Diese Frage wird ein Gebäudetechniker vor Ort mit dem Bauherrn ausführlich erörtern, denn tatsächlich gibt es keinen passenderen Zeitpunkt, um darüber nachzudenken, als den bevorstehenden Ausbau des Dachgeschosses. Da sich die Konditionen für Strom aus Photovoltaikanlagen ständig ändern, ist nicht grundsätzlich zu sagen, ob eine Photovoltaikanlage besser ist oder eine Solaranlage, die Brauchwasser erwärmt.

Wer kümmert sich um die Technik im Dachgeschoss?

Wer seinen Dachboden ausbauen will, kann sich auf die Hilfe eines Gebäudetechnikers verlassen. Die Experten dieser Berufsgruppe sind mit allen Anforderungen vertraut, die der Ausbau mit sich bringt. Das Berufsbild des Gebäudetechnikers vereint Aufgaben von Elektrikern mit denen der Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsspezialisten. Deswegen ist ein Gebäudetechniker der richtige Ansprechpartner, wenn ein Ausbau im Dach geplant wird.

Warum soll man den Dachausbau nicht ohne Gebäudetechniker vornehmen?

Die technischen Installationen in einem ausgebauten Estrich erfordern umfangreiche Fachkenntnisse sowohl der Technik selbst als auch in Hinblick auf die einzuhaltenden Baugesetze. Viele der notwendigen Arbeiten dürfen gar nicht von Personen ohne ausreichende Qualifikation vorgenommen werden. Fehlerhafte Installationen bergen ausserdem immer das Risiko erheblicher Folgeschäden. Ein fachkundiger Gebäudetechniker schützt jeden Bauherrn vor diesen Gefahren.

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