Entspannung durch indische Weisheit

Yoga und Meditation: Darum gehören diese Begriffe zusammen

Unter dem Begriff Yoga verstehen viele Menschen eine sanfte Methode, mit der sie ihren Körper stärken und beweglich halten. Dass Yoga zudem den Geist entspannt, betrachten die meisten als erfreulichen Nebeneffekt.

Doch Yoga ist weit mehr als körperliches Training. Die folgenden Abschnitte zeigen unter anderem,

  • dass Meditation ein zentraler Bestandteil der Yoga Übungen darstellt,
  • wie diese Entwicklung zustande kam und
  • wo Sie Yoga im Raum Zürich üben können.

Viel Spass beim Lesen!

Yoga als Meditationstechnik: Ein umfassendes Verständnis der Methode

Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet sinngemäss anjochen oder anbinden. Das Ziel der Yoga Übungen: dem Geist Zügel anzulegen und ihn zu beherrschen.

Der indische Gelehrte Patanjali verfasste vor rund zweitausend Jahren das Yoga-Sutra. Es gilt als Grundlage des philosophischen Yogas und Patanjali wird deshalb als "Vater des Yoga" bezeichnet.

Die 5 Stufen des Yoga-Konzeptes

Wenn Yoga bedeutet den Geist zu zügeln, woher kommen dann die Übungen für den Körper und warum sind diese so effizient?

Alles hängt zusammen mit den traditionellen 4 Stufen des Yoga:

1. Stufe: Raja-Yoga

Auf der ersten Stufe steht das Raja-Yoga. Der Schüler übt, seine Gedanken und seinen Geist zu beherrschen. Der menschliche Geist wird mit einem wilden Pferd verglichen, das schwer zu bändigen ist und schon bei geringen Anlässen los galoppiert. Diesen Zustand kennt jeder. Ein Beispiel: Sie schalten den Computer auf Ihrem Schreibtisch aus und in Ihr Kopf rattern die Gedanken an alle Aufgaben, die Sie noch erledigen wollen: einkaufen, kochen, Wäsche aufhängen und Tennistraining. Schließlich fällt ihnen die Steuererklärung ein, die halb fertig auf dem Wohnzimmertisch liegt.

Das Yoga-Konzept zeigt: Die Frage, wie der Mensch seinen unruhigen Geist besänftigt, beschäftigt die Menschheit seit Jahrtausenden.

Im Raja-Yoga stehen deshalb meditative Übungen im Mittelpunkt.

2. Stufe: Jnana-Yoga

Die zweite Stufe ist das Jnana-Yoga, der "Weg des Wissens". Hier steht die Suche nach Wahrheit im Vordergrund. Der Mensch soll Weisheit erlangen, Wissen anzusammeln reicht dabei nicht aus.

3. Stufe: Karma-Yoga

Auf der dritten Stufe folgt das Karma-Yoga. Die Aufgabe dieser Stufe besteht darin, das eigene Handeln zu überdenken und bei Bedarf neu auszurichten. Gute Taten und selbstloses Handeln sollen den Menschen auf ihrem Weg voranbringen.

4. Stufe: Bhakti-Yoga

Die vierte und letzte Stufe heisst Bhakti-Yoga. Im Bhakti-Yoga geht es um die Hingabe an das Göttliche, an die reine Liebe.

5. Stufe: Hatha-Yoga

Erst vor rund 700 Jahren wurde Hatha Yoga als fünfte Stufe ergänzt. Das Hatha Yoga heisst auch "Yoga der Kraft". Diese Stufe umfasst das Üben der Asanas (Yoga-Stellungen). Yogis entwickelten die Asanas, um ihren Körper zu stärken. Sie wollten möglichst lange in der meditativen Haltung, dem Lotossitz, verweilen – ohne durch Schmerzen von der Meditation abgelenkt zu werden. Dieser Teil des Yoga-Konzeptes wurde durch Iyangar in der westlichen Welt bekannt.

Trotzdem spielt im Hatha Yoga die meditative Haltung eine Rolle: Yoga Übungen werden achtsam und konzentriert ausgeführt. Darüber hinaus setzen viele Yoga-Lehrer Meditation als Abschluss einer Yogastunde ein.

Welche Wirkungen verspricht meditatives Yoga?

Yoga und Meditation galten lange Zeit als Beschäftigung für Hippies und Esoteriker. Die Untersuchungsmethoden der modernen Medizin erlauben einen Blick in das Gehirn und zeigen, wie Yoga und Meditation das Gehirn und auch Körper beeinflussen.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen folgende Wirkungen von Yoga:

  • Yoga und Meditation senken die Entzündungswerte des Blutes.
  • Meditation reduziert das Stressempfinden und dient als Prophylaxe von Stress-Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen oder Schlafstörungen.
  • Meditation und Achtsamkeitsübungen fördern das Wohlbefinden und stärken das Immunsystem des Körpers.

Welche Yoga-Arten beinhalten viel Meditation?

In westlichen Ländern dürfen Sie davon ausgehen, dass Kurse in Hatha Yoga vermehrt meditative Aspekte beinhalten. Meditation bedeutet in diesem Zusammenhang nicht zwingend, dass Sie im Lotossitz verweilen und die Gedanken beim Vorbeiziehen beobachten.

Kursleiter setzten unterschiedliche Schwerpunkte. Deshalb ist es sinnvoll, vor der Anmeldung mit dem Yoga-Lehrer zu sprechen.

Das Power Yoga verzichtet auf Atemübungen, Meditation und vermittelt den Kursteilnehmern kein philosophisches Hintergrundwissen. Power Yoga ist ein auf Kraft und Dynamik ausgerichteter Ansatz, der kein ganzheitliches Konzept verfolgt. Menschen, die von der positiven Wirkung der Meditation profitieren wollen, kommen in Power Yoga Kursen nicht auf ihre Kosten.

Wenn Sie Sich für Yoga-Kurse interessieren, stossen Sie irgendwann auf Kundalini Yoga. Diese Form des Yoga steht in einer engen Beziehung zum Tantrismus und wurde durch Yogi Bhajan in der westlichen Welt verbreitet. Die Praxis des Kundalini-Yoga ist sehr dynamisch und umfasst unter anderem das Singen von Mantren und zahlreiche Atemübungen. Der meditative Anteil kann als sehr hoch bezeichnet werden. Kundalini Yoga eignet sich für spirituelle Menschen, die sich intensiver auf die fernöstliche Weisheitslehre einlassen wollen.

Professionelles Training

Sie wollen Yoga für sich ausprobieren? Dann müssen Sie nur noch entscheiden, ob Sie für sich alleine oder in einer Gruppe trainieren wollen. Die meisten Menschen finden in Kursen mit kleinen Gruppen den idealen Einstieg. Viele Yoga-Lehrer bieten zusätzlich Einzelstunden an.

Grundsätzlich ist jede Form des Yoga für Anfänger geeignet. Wichtig dabei: Zum Einstieg profitieren Sie von einem Anfängerkurs oder von Einzelstunden am meisten. Der Körper muss erst mit den neuen Bewegungen vertraut werden und Ihr Geist schweift zu Beginn möglicherweise leicht ab. Komplizierte Asanas können zu diesem Zeitpunkt überfordern und stehen der positiven Wirkung des Yoga entgegen. Idealerweise fühlen Sie sich während der Yoga Übungen stabil und leicht. Dann sind Sie in jedem Fall auf dem richtigen Weg.

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Viel Freude und Erfolg beim Üben!

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