Sonnencreme

Sonnencreme (2020): Wie zuverlässig schützt sie unsere Haut?

Endlich kommt der Sommer – und wir freuen uns auf lange, helle Tage draussen mit den Kindern. Oder auf Sport, Spass und Erholung im Freien. Leider haben diese erfreulichen Aussichten auch ihre Schattenseiten: Die Gefahr, zu viel von den wärmenden Sonnenstrahlen abzubekommen, die für unser körperliches und psychisches Wohlbefinden so förderlich sind, steigt an. Dass ein Zuviel an Sonne unserer Haut nicht gut bekommt, gehört mittlerweile zum Allgemeinwissen – womit man sich vor zu starker Sonneneinstrahlung am effektivsten schützen kann, ist dagegen ein recht kontrovers geführtes Diskussionsthema. Hautärzte und Hautärztinnen plädieren – neben Kopfbedeckung und regelmässigem Aufenthalt im Schatten – für das Auftragen hochwertiger Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF). Doch worauf muss bei der Sonnencreme wirklich geachtet werden?
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Sonnenbrand vermeiden! Hochwertige Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) schützen am besten.

Sonnencreme – So funktioniert der Sonnenschutz

Die Wirkung von Sonnencreme beruht auf zwei unterschiedlichen Prinzipien: einer chemischen Schutzwirkung durch die Absorbierung von UV-Strahlen und einer physikalischen Wirkung, die durch die Beimengung winzig kleiner, reflektierender Partikel in die Sonnencreme entsteht.

In vielen Produkten sind beide Wirkprinzipien vereint. Das ist auch sinnvoll: Chemische UV-Filter entfalten ihre Wirkung nämlich erst nach einer ausreichend langen Einwirkungszeit, während physikalische UV-Filter sofort nach dem Auftragen der Sonnencreme wirksam sind.

Im Detail funktionieren die beiden Wirkprinzipien zum Schutz vor Sonnenbrand und Hautschädigungen folgendermassen:

Sonnenschutz durch chemische UV-Filter:

Dabei handelt es sich um gelöste organische Stoffe, die der Sonnencreme beigemengt werden und als schützender Filter gegen einfallende Sonnenstrahlung wirken. Die Energie der UV-Strahlung wird dabei absorbiert, umgewandelt und wieder abgegeben – zum Beispiel in Form von Wärme.
Da unterschiedliche Substanzen unterschiedliche Wellenlängen von Licht absorbieren, ist die Kombination verschiedener Stoffe üblich: So entsteht eine Schutzwirkung, die das gesamte Spektrum der UV-A- und UV-B-Strahlung abdeckt.

Substanzen, die als chemische UV-Filter eingesetzt werden, sind bei guten Sonnenschutz-Produkten dermatologisch und toxikologisch getestet und daher unbedenklich. In qualitativ hochwertigen Sonnencremen werden ausserdem keine Substanzen zum Schutz eingesetzt, die hormonell wirksam sind oder als potenziell allergieauslösend geltend.

Sonnenschutz durch physikalische UV-Filter:

Hier beruht die Schutzwirkung auf dem Prinzip der Reflexion, die durch die Beimengung mineralischer Pigmentpartikel wie Zinkoxid und Titaniumdioxid erreicht wird. Sie streuen das einfallende Sonnenlicht, so dass die UV-Strahlung nicht mehr so tief in die Haut eindringen kann.

Wichtig ist, beim Eincremen mit der Sonnencreme nicht zu sparsam zu sein – vor allem bei Kindern: Nur eine ausreichende Schichtdicke garantiert effektiven Sonnenschutz. Das Auftragen sollte ausserdem alle zwei Stunden wiederholt werden, da die Schutzwirkung durch Abrieb mit der Zeit verloren geht – etwa beim Schwimmen, Sport durch Abtrocknen und durch den Kontakt mit Sand.

Die Bedeutung des Lichtschutzfaktors (LSF)

Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Sonnenschutzprodukts ist der Vergleichswert zur sogenannten Eigenschutzzeit. Er gibt an, um wie viel länger sich jemand, der die Sonnencreme verwendet, direkter Sonnenstrahlung aussetzen kann, als das im ungeschützten Zustand gefahrlos möglich wäre.

Unter der Eigenschutzzeit versteht man jenen Zeitraum, den eine ungeschützte Person, ohne zusätzlichen Sonnenschutz, in der Sonne verbringen kann, ohne einen Hautschaden zu erleiden. Sie ist von individuellen Faktoren abhängig: Menschen mit sehr heller Haut und rötlichen oder blonden Haaren haben eine Eigenschutzzeit, die nur wenige Minuten beträgt, bei sehr dunkler Haut kann die Eigenschutzzeit dagegen bis zu 90 Minuten betragen.

Bei Kindern gilt: Kinder haben generell nur eine sehr geringe Eigenschutzzeit und sollten daher niemals ohne ausreichende Schutzmassnahmen durch Sonnenschutz-Produkte der Sonne ausgesetzt werden. Um Sonnenbrand bei Kindern zu vermeiden, sollte die Sonnencreme mehrmals wieder aufgetragen werden, da Kinder häufig zu lange in der Sonne bleiben oder den physikalischen Schutz durch Spiele, Sport und Herumtollen von der Haut abreiben

Als Basis für die Bewertung der Strahlungsintensität dient die mittlere Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa, mittags und in den Sommermonaten. Sonnencreme und andere Sonnenschutz-Artikel gibt es mit folgenden Lichtschutzfaktoren (LSF):

  • LSF 6 und 10 entsprechen dabei der Klasse „leichter Schutz”,
  • die Faktoren 15, 20 und 25 bedeuten eine mittlere Schutzwirkung,
  • LSF 30 und 50 einen hohen
  • und LSF 50 und höher einen sehr hohen Schutz

Analog zu dieser Klassifizierung bestehen im Englischen die Schutzklassenbezeichungen

  • „low”,
  • „medium”,
  • „high”
  • und „very high”,

der LSF wird auf der Verpackung der Sonnencreme als Sun Protection Factor (SPF) angeführt.

Welcher Lichtschutzfaktor (LSF) der individuell richtige ist, lässt sich jedoch nicht generell beantworten. Die Entscheidung für eine bestimmte Sonnencreme hängt neben persönlichen Faktoren wie dem Hautyp und der Dauer des geplanten Aufenthalts in der Sonne vor allem von der zu erwartenden UV-Belastung ab:

So ist die Sonneneinstrahlung, und damit die Sonnenbrand-Gefahr, im Hochgebirge und im Umkreis des Äquators oder an reflektierenden Oberflächen wie dem Meer wesentlich höher als an anderen Orten. Zur Orientierung dient eine Empfehlung des deutschen Bundesamtes für Statistik (BfS), die besagt, dass Erwachsene grundsätzlich einen LSF von mindestens 20, Kinder von mindestens 30 verwenden sollten. Um effektiven Sonnenschutz für kleinere Kinder und Babys zu garantieren, oder bei extrem heller gefährdeter Haut und in den Bergen, sollte zu Sonnencreme mit LSF 50 gegriffen werden.

Praktisch lässt sich die Auswahl der Sonnencreme mit einem geeigneten Lichtschutzfaktor am besten an einem Beispiel demonstrieren:

  • Eine hellhäutige Person mit rötlichem oder hellblondem Haar, die dem Hauttyp I entspricht – also jenem mit der geringsten Eigenschutzzeit – darf zwischen drei und maximal zehn Minuten ungeschützt in der Sonne sein, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren.
  • Gehen wir von einer durchschnittlichen gefahrlosen Sonnenexposition von fünf Minuten aus, muss diese Person einen Sonnenschutz mit LSF 30 auftragen, um zweieinhalb Stunden ungeschützt in der Sonne verbringen zu können: 5 x 30 = 150 Minuten.

Was macht eine hochwertige Sonnencreme aus?

Beim Kauf von Sonnencreme oder anderen Schutz-Produkten sollten Sie nicht nur auf den LSF sondern auch auf eine gute Qualität des Produktes achten – nur hochwertige Sonnencreme ist in der Lage, optimalen Schutz vor der Sonne zu bieten und das Risiko für Sonnenbrand und die Entstehung von Hautkrebs deutlich zu reduzieren.

Neben einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF) und einem wirkungsvollen UV-A- und UV-B-Filter ist dabei besonders die Hautverträglichkeit und Umweltfreundlichkeit des Produktes von Bedeutung. Hochwertiger Sonnenschutz ist zusätzlich mit Antioxidantien wie Vitamin E angereichert und besitzt eine angenehme, schnell einziehende Textur. Er sollte die Haut ausserdem nicht austrocknen oder reizen – das ist häufig bei Cremes der Fall, die Alkohol als Lösungs- und Konservierungsmittel enthalten. Produkte, die Duftstoffe, Allergene oder umweltbelastende Nanopartikel enthalten, sollten Sie ebenfalls besser meiden.

Welche Sonnencremes die genannten Kriterien erfüllen und auch für Kinder und Allergiker gut geeignet sind, erfahren Sie bei einer Beratung durch einen Apotheker oder eine Apothekerin. Qualitativ hochwertige Produkte und seriöse Informationen finden Sie in unserem Listing von Apotheken

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