Das Krisenmanagement

Die Wichtigkeit des Krisenmanagements für den Unternehmenserfolg

Kein Unternehmen ist davor gefeit, dass eine Krise auftritt und der Erfolg kurzfristig gefährdet ist. Krisen zeichnen sich vor allen Dingen dadurch aus, dass sie plötzlich auftreten und immer eine entscheidende Tragweite haben, was die Reputation betrifft. Ein Unternehmen hat daher zunächst kaum Einfluss darauf, wie sich die Krise auswirkt und wie sie durch die öffentliche Meinung empfunden wird. Möglich ist jedoch ein sinnvolles Krisenmanagement, das vorab Risiken bedenkt.
Das Krisenmanagement

Das Krisenmanagement – Definition und Zweck

Mit einem Krisenmanagement ist der strategisch systematische Umgang mit einer Krisensituation gemeint und die interne oder externe Vorbereitung auf eine solche Situation im Vorfeld. Es hat die Aufgabe, den Fortbestand eines Unternehmens zu sichern und eine mögliche oder vorhandene Krise angemessen zu bewältigen.

Jede Krise fordert Entscheidungen unter erschwerten Bedingungen. Sie ändert auf einen Schlag, was vorher nahtlos funktioniert hat oder setzt neue Massstäbe für die Bewältigung. Damit ein Unternehmen nicht den Boden unter den Füssen verliert und weiter handlungs- und entscheidungsfähig ist, ist mit Hilfe des Krisenmanagements das Akzeptieren der Krise, der Umgang und die Überwindung möglich. Es beinhaltet daher den gesamten Prozess der Planung und Prävention für unerwartete oder akute Notsituationen.

Umstände und Gründe, die das Krisenmanagement notwendig machen

In modernen Zeiten sind Konzerne ständig von Problemen betroffen, die nicht alleine auf interne Inkompetenz oder Umsatzverluste zurückgehen. Im Gegenteil sind oftmals äussere Einflüsse verantwortlich dafür, dass eine Krise entsteht. Typische Beispiele sind gesellschaftliche Veränderungen, finanzielle Einbussen, Cyberangriffe, Marktveränderungen, politisch beeinflusste Änderungen, eine negative Publicity mit dem Imageverlust oder Verruf der Marken-Reputation durch kritische Rezensionen als Kundenbewertung oder negative Kommentare auf Social Media.

Der Krisenstab eines Konzerns muss in solchen Situationen schnell handeln und kompetent durchgreifen. Ein wirksames Krisenmanagement erfordert nicht nur die Akzeptanz der Krise, sondern überhaupt die Wahrnehmung. Betriebe und Handlungsgesellschaften, die eine Krise richtig nutzen, ermöglichen durch das Lösen des Problems eine Wende oder Verbesserung. Der Umgang mit der schwierigen Lage öffnet nicht selten neue Türen. So kann aus einer momentanen Verlustrechnung schnell wieder der Gewinn und Erfolg resultieren, wenn der Konzern an der Krise wächst und die Chance erkennt, das eigene Angebot oder die Dienstleistungen sinnvoll anzupassen oder zu verändern.

Formen des Krisenmanagements und die wichtigsten Krisenarten

Das Krisenmanagement soll helfen, die schwierige Situation zu überwinden, in der die Unternehmensexistenz bedroht ist. Es beinhaltet die Koordination aller Aktivitäten, das Einbeziehen von Angestellten und die Neuausrichtung des Angebots. Umsetzbar sind dabei ein aktives und ein passives Management. Das aktive Management richtet sich auf die Prävention und wird in Form von Massnahmen geplant, die auf zukünftige Krisen reagieren sollen. Das passive Krisenmanagement ist der Umgang mit bereits eingetroffenen Krisen.

In der Geschäftswelt werden dabei mehreren Krisen unterschieden. Es gibt:

  • existenzbedrohende Krisen
  • Entscheidungskrisen
  • Handlungs- und Steuerungskrisen
  • Veränderungskrisen
  • Ereigniskrisen

Existenzkrisen beinhalten für Konzerne und Kleinbetriebe oftmals Schwierigkeiten mit der Liquidität. Geht es um wichtige Entscheidungen, sind Unternehmen nicht immer in der Lage, diese kompetent und schnell zu treffen, während Veränderungskrisen eine mangelnde Wahrnehmung des Marktgeschehens oder der eigenen Umsätze umfassen. Ereigniskrisen treten abrupt auf und sind oftmals extern bedingt. Auf diese haben Konzerne und Firmen nicht immer einen direkten Einfluss und müssen vielmehr auf die Umstände reagieren.

Inhalt und Aufbau beim Krisenmanagement

Das Krisenmanagement dient der Bewältigung als Prozess und der Prävention als Vorbereitung auf mögliche Schwierigkeiten. Unterstützung und Kommunikation sind wichtige Teilbereiche, wobei strategisch auf die Umstände reagiert wird. Ein Krisenstab wird einberufen und der Fall diskutiert. Wer die geeigneten Kompetenzen für die Lösung von Problemen zeigt, fördert die Unterstützung.

Ein Krisenfall betrifft in der Regel alle, kann die Firmenphilosophie gefährden oder politisch motiviert sein. Da viele Konzerne darüber hinaus im Internet und auf Social Media agieren, besteht eine höhere Gefahr für den Reputationsverlust durch unzureichende Aufmerksamkeit oder Kritik durch Rezensionen und Kommentare.

Krisen solcher Art werden besonders dadurch überwunden, dass nicht alleine die Führungskraft tätig wird, sondern alle mit einbezogen werden und die Verantwortung teilen. Es geht über die Kommunikation hinaus um Motivation, Inspiration, Transparenz und Gemeinsamkeit. Ist ein Konzern von einer Krise betroffen, hat das Auswirkungen auf alle Arbeitsbereiche.

Der Ausweg ist daher nur in der Zusammenarbeit und in der Kombination aus Kompetenzen und Unternehmensführung möglich. Benötigt werden die Vorbildfunktion, die Fairness, die Ergebnisorientierung und die Förderung von Talenten. Sinnvoll ist immer, einen Krisenplan zu erstellen und diesen Schritt für Schritt umzusetzen. Er enthält Checklisten und Aktionspläne, zeigt, welche Prioritäten gesetzt werden müssen und wie der Schutz der Mitarbeiter sichergestellt werden kann.

Der Aufbau des Krisenmanagements setzt sich aus vier Bereichen zusammen, aus:

  • Identifikation
  • Planung
  • Realisation
  • Kontrolle

Durch die Identifikation wird die Krise in ihrer Bedrohung zur Kenntnis genommen und die Ist-Situation akzeptiert. Mit Hilfe von Kommunikation und Planung werden Massnahmen getroffen, die zur Bewältigung führen und das Konzept wird realisiert. Danach folgt die Kontrolle des Verlaufs und der Bewältigung in Hinblick auf zukünftige Ereignisse. Wichtige Fragen durch den Krisenstab richten sich dabei auf den Schaden, die entstehenden Kosten und die überlebenswichtigen Prozesse. Ein Krisenmanager kann zusätzlich helfen.

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Häufige Fragen zum Krisenmanagement

Was ist eine Krise?

Krisen können im Leben häufig auftreten und richten sich auf den Privatbereich ebenso wie auf die Geschäftswelt. Sie beinhalten immer eine schwierige Lage in einer bestimmten Zeit, die eine Gefährdung der Existenz bedeutet. Im Griechischen bedeutet die Krise Unsicherheit, aber auch Entscheidung. Im Chinesischen steht die Krise für Gefahr und Gelegenheit. Das Management enthält entsprechend beide Formen, Wahrnehmung und Lösung.

Wie äussert sich eine Krise im Unternehmensbereich?

Krisen treten plötzlich auf und zeigen ihre Auswirkung in allen Unternehmensbereichen. Das betrifft die Arbeit der Mitarbeiter, die finanziellen Spielräume und den Reputationsverlust. Erste Signale für eine Krise sind der Eigenkapitalverzehr, die fehlende Liquidität, zu viele Entlassungen oder ein allgemein negatives Betriebsergebnis und Klima. Der Eintritt der Krise ist oftmals existenzgefährdend, wenn die Signale nicht rechtzeitig erkannt werden.

Wie überwinden Firmen eine Krise?

Entscheidende Richtlinien des Krisenmanagements sind im Krisenfall die Wahrung des Gesichts, ein strategisch motiviertes Vorgehen und die Kontaktaufnahme mit den Kunden, um den Imageschaden klein zu halten. Es ist wichtig, für relevante Zielgruppen präsent zu sein, so auf Social Media, auf der Website oder in Pressemitteilungen und Newslettern. Ist der erste Schaden behoben, gilt es, aus den Fehlern zu lernen.

Was sind die Grundsätze der Krisenkommunikation?

Eine Krise kann nur dann bewältigt werden, wenn Konzerne schnell reagieren und nicht versuchen, die Probleme zu ignorieren. Das Unternehmensgesicht wirkt sich nicht nur auf die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Kunden aus, sondern auch auf das der Angestellten. Daher beinhaltet die Kommunikation vier Grundsätze, die schnelle Reaktion, die Transparenz, die einfache Verständigung und die einheitliche Konsistenz.

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