Konfitüre selber machen

Konfitüre selber machen – mit pfiffigen Anweisungen und Tipps gelingt es

Konfitüre selber machen ist keine neue Erfindung, sondern hat eine lange Tradition. Mittlerweile ist das Zubereiten von Konfitüren, Pflaumenmus und Marmeladen durch verschiedene handelsübliche Zutaten leichter geworden. Aber nicht jeder Konfitüreliebhaber verträgt diese Zusätze. Der anschliessende Text zeigt Ihnen, wie Sie nur aus natürlichen Zutaten Konfitüren herstellen können. Dabei geht es auch um verschiedene Süssungsmöglichkeiten und Gelierzucker. Hübsche Gläser, die Sie selbst noch gestalten können, gewährleisten eine dauerhafte Haltbarkeit.
Konfitüre selber machen

Herstellungsanweisungen für selbst gemachte Konfitüre

Um Konfitüre selber zu machen, ist es vorteilhaft, das Obst auf dem Wochenmarkt oder im Discounter (insbesondere exotische Fruchtarten) zu besorgen. Bei einheimischen Produkten ist der Einkauf beim Biobauern, die Ernte aus dem eigenen Garten oder der Bezug vom Nachbarn zu empfehlen. Dort können Sie sicher sein, eine passende Qualität zu erhalten. Gelierzucker gibt es im Lebensmittelhandel und in Drogerien.
Damit die Konfitüren selbst gemacht werden können, ist Zucker unverzichtbar. Er unterstützt den Geliervorgang und ist zuständig für das Konservieren. Geliermittel werden zusätzlich zum normalen Zucker eingesetzt. Welche Mengenanteile das im Einzelnen sind, erfahren Sie aus der Verpackungsdeklaration.
Achten Sie bei Gelierzucker auf die variierenden Mischungsverhältnisse von Früchten und Zucker. Viele erfahrene Hausfrauen geben immer zusätzlich Zitronensaft in die Konfitüren. Gelierzucker eignen sich ausserdem anstatt Kristallzucker, um die Kalorien zu reduzieren und um die Gelierwirkung zu verbessern. Achten Sie darauf, dass Gelierzucker in Abhängigkeit vom Hersteller und der Marke eine unterschiedliche Gelierfähigkeit hat. Die herstellerseitigen Angaben auf der Packung sind daher entscheidend.

Grundrezept für Konfitüren aus der eigenen Küche

Viele Rezepte lassen sich hinsichtlich der Zuckerkonzentration abwandeln.

  • Die zu verarbeitenden Fruchtarten für die Marmelade werden genauso wie für Konfitüren gründlich, aber schonend gewaschen. Nach dem Abtropfen sind das Schälen und das Entfernen von Kernen und Stielen wichtig.
  • Daran schliesst sich das genaue Abwiegen an. Ist die notwendige Menge abgewogen, zerkleinern Sie das Obst. Das kann durch feines Schneiden oder Pürieren geschehen.
  • Je nachdem, welches Geliermittel Ihre Rezepte angeben, wird die Fruchtmasse nunmehr zu den angegebenen Teilen mit dem Gelierzucker gemischt. Lassen Sie die Mischung eine bis zwei Stunden ziehen, damit der Saft aus den Früchten austreten kann.
  • Im Topf wird die Substanz erhitzt. Achten Sie dabei auf ein stetiges gleichmässiges Rühren, damit die Früchte am Topfboden nicht anbacken und anbrennen.
  • Achten Sie auf die exakte Einhaltung der Kochzeit. Kochen bedeutet, dass die Konfitüremasse leicht sprudelt und sich weisser Schaum bildet. Die Kochdauer darf acht Minuten nicht überschreiten. Das hat den Grund, dass das Pektin zerfällt und kein Gelieren stattfindet.
  • Führen Sie eine Gelierprobe durch, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Entnehmen Sie nach dem Kochen alle Gewürze. Füllen Sie die gewünschte Menge noch heiss in die vorbereiteten Einweck- oder beliebige Konservengläser (randvoll). Wünschen Sie spezielle Geschmäcker in den Konfitüren, sollten Sie die Gewürze jetzt erst hinzugeben.

Rezepte für leckere Konfitüren beinhalten oftmals den Hinweis, den beim Kochen entwickelnden weissen Schaum abzuschöpfen. Wenn Sie das machen, vermeiden Sie einen schnellen Verderb. Bereiten Sie die Glasgefässe rechtzeitig vor, ehe Sie die Rezepte umsetzen:

  • Prüfung auf Beschädigungen
  • gründliches heisses Reinigen mit Spülmittel
  • gut ausspülen
  • auf einem Tuch abtropfen und trocknen lassen

Wenn sie nicht manuell arbeiten möchten, kann auch die Spülmaschine diesen Arbeitsgang für Sie übernehmen. Stellen Sie die Konfitüregläser nach dem Verschrauben ungefähr 60 Sekunden auf den Kopf. Nachdem dadurch eine Abtötung von Schimmelpilzsporen und Bakterien stattgefunden hat, drehen Sie die Gefässe wieder um. Beschriften Sie jedes Glas.

Gezielte Auswahl des Obstes als Basiszutat

Im Gegensatz zu Marmeladen werden bei Konfitüren nicht nur Zitrusfrüchte verarbeitet. Deshalb ist die Auswahl an Konfitüren wesentlich ergiebiger. Konfitüren basieren wie Marmelade auf gelierenden Früchten (Zubereitungshinweise der Rezepte). Je besser Obstarten gelieren, desto fester wird die Konfitüre. Es gibt Obstarten, die viel oder wenig sogenanntes Pektin enthalten. Je mehr Pektin, desto besser gelingt das Gelieren und desto schneller ist dieser Prozess abgeschlossen. Konzentrieren Sie sich anhand der Rezepte bei Konfitüren daher am besten auf Früchte wie:

  • pektinreiche Quitten
  • Rote Johannisbeeren
  • Schwarze Johannisbeeren
  • Brombeeren
  • Äpfel
  • Rhabarber
  • Zitronen
  • Orangen
  • Grapefruits
  • Stachelbeeren

und

  • pektinarme Pfirsiche
  • Aprikosen
  • Süss- oder Sauerkirschen
  • Erdbeeren
  • Heidelbeeren
  • Holunderbeeren
  • Mangos
  • Weintrauben

Pektin ist in den Früchten dann am konzentriertesten, wenn diese noch nicht voll ausgereift sind und einen vorwiegend säuerlichen Geschmack haben. Erst in Verbindung mit Fruchtsäure und Zucker entfaltet das Pektin seinen Geliereffekt. Alle Rezepte beruhen jedoch auf diesem Gelierprinzip.

Zusätzliches Equipment

Damit Ihnen die Arbeit schnell von der Hand geht, sind praktische Helfer sinnvoll. Bevor Sie mit dem Konfitüre selber Machen beginnen, sollten Sie folgende Utensilien bereitlegen:

  • Sparschäler und Messer
  • Topf und Schüssel
  • Kurzzeitwecker
  • Rührlöffel, Zitronenpresse, Schöpfkelle
  • Schneidbrettchen, verschiedene Siebe (fein- und grossporig)
  • Waage, elektrischer Pürierstab
  • Messbecher
  • Trichter, Löffel
  • Zestenreisser, Zitronenpresse
  • Küchen- und Geschirrtücher
  • Vorratsgläser, Deckel

Das Volumen des Topfes muss so gross sein, dass die gesamte Mischung aus Früchten und Zucker nur die Hälfte des Innenraumes einnimmt. Weil Konfitüre laut Vorgabe der Rezepte zum Kochen gebracht wird, ist es wichtig, genug Platz im Topf freizuhalten, um einem Überkochen vorzubeugen.
Für die richtige Lagerung von Konfitüre und Marmelade eignen sich hitzebeständige Gläser (zum Einkochen) mit beliebigem Fassungsvermögen mit dicht schliessenden Deckeln. Konfitüre sollte nicht in allzu grossen Mengen abgefüllt werden. Die Vorratsgläser sind Ihnen vielleicht schon vom Einkochen geläufig. Verwenden Sie lieber mehrere kleine Gläser mit beispielsweise 250 ml anstatt 500 ml Weckgläser.
Hinzu kommen entsprechend der Rezepte noch die Zutaten (Gelierzucker, Kristallzucker, Früchte). Da Sie für die Rezepte leckere Früchte aussuchen, die teilweise einen enormen Anteil an Gerb- und Farbstoffen enthalten, ist das Equipment für das Konfitüre selber machen oftmals dauerhaft verfärbt.

Möchten Sie Konfitüre machen? Die Zutaten finden Sie bei einem Supermarkt oder in einer Drogerie. Adressen gibt es auf local.ch.

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Die häufigsten Fragen zur Thematik Konfitüre selber machen

Wie lange dauert es, bis die Konfitüre gegessen werden kann?

Ist die Masse geliert und erkaltet, kann bereits probiert werden. Kurz nachdem sie zubereitet wurde, sind Marmeladen essfertig. Konfitüren und Marmeladen entfalten bereits bei der ursprünglichen Zubereitung das volle Aroma. Daher ist der Geschmack schon beim ersten Verkosten besonders gut. Eine Konfitüre in einem geöffneten Glas oder einem Schälchen sollte allerdings mindestens innerhalb von 14 Tagen verbraucht sein.

Welche Früchte eignen sich nicht für Konfitüren?

Für das Konfitüre selber Machen sind Naturprodukte mit einem niedrigen Pektingehalt ungeeignet. Pektin ist eine Substanz, die Gelieren fördert. Pektinarm ist unter anderem die Ananas, die Birne, die Kiwi, die Nektarine, die Melone und der Pfirsich. Ideal ist das Mischen von pektinreduzierten mit sehr gut gelierenden Früchten wie Rhabarber mit Himbeeren oder Erdbeeren, Stachelbeeren mit Mirabellen oder Kirschen mit Hagebutten.

Wie lange ist die Konfitüre oder Marmelade haltbar?

Sind alle Gläser luftdicht verschlossen und ist die Geliermasse durch Kochen keim- und bakterienfrei, bleibt selbst gemachte Konfitüre mindestens 24 Monate, auf jeden Fall mehrere Monate geniessbar. Ausserdem sorgt der hohe Anteil an Zucker dafür, dass Konfitüre nicht verdirbt. Stellen Sie dazu die Konfitürengläser auf die Deckelseite und lagern sie diese dunkel und leicht kühl (bei 14 bis 22 °C).

Wie werden die Früchte vorbereitet?

Für das Konfitüre oder Marmelade Machen sollten die Früchte frei von Druckstellen, frisch und ausgereift sein. Am besten Sie nehmen es aus biologischem Anbau, wo kaum oder nur in geringem Umfang Pestizide und Düngemittel verwendet werden. Auf weiche, faulige oder durch den Regen aufgequollene Früchte verzichten Sie besser. Diese beeinträchtigen die Haltbarkeit der Konfitüre. Stiele und Blüten werden entfernt.

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