Anlagebetrug

Anlagebetrug ist eine ernsthafte Sache mit krimineller Energie

Risiken bei Geschäften mit Geld gehören dazu. Obwohl viele Anleger mit dieser Materie sehr vertraut sind, reichlich Erfahrung und ein umfangreiches Insiderwissen besitzen, sind sie nicht vor einem Anlagebetrug gefeit. Betrügerische Personen arbeiten hier und schrecken vor nichts zurück. Wer sich davor schützen will, dem hilft zunächst eine Erklärung dieser Thematik. Weitreichende Kenntnisse helfen auf jeden Fall, zumindest bei der Ahndung des Vergehens.
Anlagebetrug

Anlagebetrug – knackiger Ratgeber und verständlicher Leitfaden

Ein Kapitalbetrug liegt vor, wenn Interessenten absichtlich getäuscht und um ihr Geld betrogen werden. Die Basis für die Betrugsmasche ist der Vertrieb von Aktien und Wertanlagen sowie Immobilienfonds. Bei dieser Betrugsform handelt es sich um eine Straftat und kein Kavaliersdelikt. Deshalb beschäftigt sich das Bundeskriminalamt eingehend mit derartigen Vorkommnissen.

Anlagebetrug – etwas tiefer in diesen Stoff eindringen

Das Strafgesetzbuch § 264a erklärt den Kapitalanlagebetrug eindeutig. Anlagebetrüger agieren am sogenannten grauen Kapitalmarkt. Charakteristisch dafür sind Angebote, bei denen dritte Personen als Vermittler auftreten. Einen Kapitalanlagebetrug kann man daran erkennen, dass die Täter dem Opfer enorme Gewinnausschüttungen versprechen und vortäuschen. Vertragsabschlüsse werden übereilt getätigt, weil die Betrüger immensen Druck auf die Investoren ausüben. Die Kriminellen sind fast ausschliesslich Laien, die keine kaufmännische oder finanzwirtschaftlichen Kenntnisse haben. Sie eröffnen eine riesige Rendite, die Profis sofort als unrealistisch einstufen würden.

Hinweise auf einen Anlage- oder Kapitalanlagebetrug

Skepsis ist bei folgenden Vorgehensweisen angebracht:

  • dubiose Aktien-, Fonds- und Zertifikatbeteiligungen
  • Investitionen in Edelsteine, Diamanten und Solaranlagen
  • Unternehmensbeteiligungen
  • Anlagegeschäfte mit Wert- oder Schrottimmobilien
  • fehlende oder lückenhafte Angaben, unrichtige Informationen und fadenscheinige Webseiten
  • künstlich gestellte Fotos von angeblichen Gewinnern
  • URLs sind nicht teilbar mit anderen Webseiten (Fakes)
  • telefonische und online-Werbung ist extrem aggressiv
  • Angst einflössende, dreiste Telefonanrufe mit psychischem Druck
  • Aufklärung über die Verlustgefährdungen fehlen
  • Dokumente auf Echtheit prüfen lassen
  • unerwünschte, penetrante Kontaktierung über Social Media

Des Weiteren ist unbedingt Abstand zu nehmen bei:

  • unerwünschter telefonischer Kontaktaufnahme mit dem Ziel der Investorenanwerbung (cold calling)
  • Kaltakquise über boiler room scape
  • Schneeballsysteme
  • Anlagen mit Limited-Firmen (haften nicht)

Beratungsgespräche fallen recht kurz und sporadisch aus. Meist wird zur Eile getrieben, die Anleger erhalten nur knappe Angaben und eine Vertragsunterzeichnung wird sofort vor Ort verlangt. Es gibt keinerlei Bedenkzeit, alles wird beschönigt und als perfekt und sicher beschrieben.

Handlungsempfehlungen beim Verdacht auf Kapitalanlagebetrug

Opfer eines Anlagebetrugs sollten sich auf jeden Fall an die zuständige Polizei und die Finanzaufsichtsbehörde wenden. Beide Instanzen können die Staatsanwaltschaft hinzuziehen. Günstig ist es, einen auf Anlagebetrug spezialisierten Juristen zu engagieren.
Von Vorteil ist die Geschäftsabwicklung über eine Kreditkartenzahlung. Dann haben die Betrogenen fast immer eine gute Chance, eine Rückholung des Geldes über die entsprechenden Banken zu tätigen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, abgeschlossen, bereits unterzeichnete Anlageverträge schnellstmöglich zu widerrufen. Eine Anfechtung ist ebenfalls ein empfehlenswerter Weg. Liegt eine nachweisbare, vorsätzliche Falschberatung vor, ist die Geltendmachung eines Schadenersatzes gegenüber der als Anlageberater aufgetretenen Person ratsam.
Kommt es zu einer strafrechtlichen Verurteilung, drohen dem Täter empfindliche Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe, die in Abhängigkeit vom Ausmass des Falles bis zu drei Jahre dauern kann.

Schutz vor Anlagebetrug

Tipps zur Verhinderung eines Anlagebetrugs gibt es zahlreiche. Nicht alle Vorkehrungen nutzen jedoch im Schadensfall, wenn die Ersparnisse und Vermögenswerte weg sind. Gegen unseriöse Anbieter helfen folgende Vorbereitungen:

  • private Rechtsschutzversicherung
  • keine pfändbaren Vermögenswerte
  • Abschluss einer Restschuldbefreiung
  • Prüfung der variablen Verzinsung durch Experten
  • Webseiten auf Impressum durchschauen
  • Anlegerschutz in Anspruch nehmen
  • keine eigenen Personendaten bekanntgeben
  • Eigenversicherungsschutz der Bank beachten

Bevor die Täter mit ihrer Betrugsmasche starten, schauen sie sich die anzusprechenden Personen genau an. Je nachdem, welchen Eindruck sie erhalten, suchen sie sich die späteren Opfer aus. In der Praxis werden vor allen Dingen Menschen angesprochen, die in einem Hochgefühl, einer entspannten Stimmung oder für Gespräche offen sind. Das ist oftmals im Urlaub der Fall.
Wer sich vor einem Kapitalanlagebetrug bewahren möchte, dennoch aber Interesse an einem solchen Geschäft hat, sollte sich umfangreiche theoretische Grundlagen aneignen. Sinnvoll kann in diesem Moment eine Beratung von einem seriösen Fachmann sein. Dann liegt zumindest ein Rüstzeug vor, mit dem sich betrügerische Maschen durchschauen lassen.
Hilfreich sind in jedem Fall eine gesunde Skepsis und ein Misstrauen, das bei angeblich gut gemeinten, überschwänglichen Versprechungen erwachen sollte.
Um einer ungewollten Abzocke zu entgehen, sind telefonische Kontaktaufnahmen mit geschönten Angeboten von sogenannten Kryptowährungen, Rohstoffwetten, diversen Derivaten und Optionen sowie riesigen Gewinnversprechungen nicht anzunehmen. Hellhörigkeit ist beim Aufbau von Druck durch das Vorgeben einer nur kurzfristigen Verfügbarkeit und beim Drängen auf einen Vertragsabschluss angesagt. Ausserdem gibt es keinerlei individuelle Entscheidungsfreiheiten. All diese Aspekte sind genauso wie astronomische eine Rendite ein Hinweis auf eine Falle.

Beweise, Beweise und nochmals Beweise

Einen Kapitalanlagebetrug zu beweisen, ist schwierig. Ohne polizeiliche und anwaltliche Unterstützung sowie die Hilfe der Banken kann ein Laie das meist gar nicht schaffen. Auch die Polizei kommt angesichts der international agierenden Drahtzieher oft an ihre Grenzen. Betroffene sollten am besten alle Schriftstücke aufheben, sich Telefonnummern, weitere Kontaktdaten und Namen notieren. Des Weiteren sind Screenshots von Internetplattformen und Webseiten von Nutzen. Kopien oder Originale von Inseraten, das Speichern des kompletten E-Mail-Verkehrs sowie das Sichern von Artikeln, Kontoauszügen, Abofallen und Artikeln sind ebenfalls unwiderlegbare Beweismittel. Ein zweckdienlicher Ansprechpartner kann eine Detektei sein, die in der Beschaffung von Beweisen versiert ist, die vor Gericht verwertet werden können.
Konten bei Banken oder anderen Kreditinstituten müssen zeitnah gesperrt werden.

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Die häufigsten Fragen zum Anlagebetrug

Wann liegt ein Anlagebetrug vor?

Kapitalanlagebetrug basiert auf der absichtlichen Vorspiegelung unrichtiger Tatsachen. Diese Aktion ist auf das Erreichen eines Vermögensvorteils seitens der Betrüger ausgerichtet. Der zu erwartende, versprochene Gewinn beziehungsweise das Geld bleibt aus oder wird nur einmalig gezahlt. Die Ausschüttung wird immer niedriger, die Ansprechpartner sind nicht mehr erreichbar. Klassisch ist, dass die Anbieter keine Spuren hinterlassen oder in einem undurchschaubaren Netz untertauchen.

Wird beim Anlagebetrug unbedingt ein Anwalt nötig?

Den Betrug mit Kapitalanlagen tätigen professionelle Täter. Laien auf dem Gebiet der Finanz- und Anlagegeschäfte sind machtlos, wenn es zu einer Abzocke kommt. Daher ist ein Anwalt mit spezialisierten Fähigkeiten unentbehrlich, wenn das Geld wieder zurückgeholt werden soll. Günstig ist ein Jurist, der Erfahrung mit derartigen Fällen hat. Er stellt einen gezielten und zeitnahen beistand dar und kann international handeln.

Wo meldet man den Betrug?

Betrugsanzeigen von Investoren sind bei den unterschiedlichsten Instanzen möglich. Im Vordergrund stehen Anlaufstellen wie die Polizei, der Bundesverband Deutscher Banken, die Verbraucherzentralen und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit Spezialisierung auf Kapitalanlagebetrug. Auch Anwälte und Finanzinstitute nehmen derartige Meldungen, Informationen und Anzeigen an. Zudem existieren viele kompetente Behörden, an die sich geprellte Investoren wenden können.

Gibt es eine Warnliste mit Anlagebetrügern?

Viele Warnlisten sind in Deutsch verfasst. Für Europa ist die European Securities and Markets Authority, international die International Organization of Securities Commission und für Italien die Commissione Nazionale Per Le Sozieta El La Borsa verbindlich. Hinter der International Organization of Securities Commissions verbirgt sich die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörde. Sie ist unter anderem für die internationalen Wertpapier- und Börsenzulassungsstandards zuständig.

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