Reifenbezeichnungen

Reifenbezeichnung: Was bedeuten die Zeichen & Buchstaben?

Die Suche nach neuen Autoreifen beginnt mit der Eingrenzung der passenden Grösse. Entscheidend sind ausserdem die Fahreigenschaften, die sich beispielsweise im Geschwindigkeitsindex und in der Tragfähigkeit zeigen. Wichtig ist, dass Sie einen Reifen wählen, der zu Ihrem Fahrzeug, der Witterung und Ihrem individuellen Fahrverhalten passt. Mit dieser Hilfe finden Sie sich bei den Reifendimensionen besser zurecht.
Reifenbezeichnung
Die Reifenbezeichnungen auf der Seitenwand des Autoreifens können schnell verwirrend werden...

Kennzeichnung der Reifen

Die Buchstaben und Ziffern an der Seite der Pkw-Reifen sind für Laien zunächst schwer zu durchschauen. Sie dienen dazu, die Fahrdynamik und Sicherheit zu erkennen. Entsprechend der gesetzlichen Richtlinien müssen die Autoreifen unter verschiedenen klimatischen und umgebungstechnischen Bedingungen die optimale Sicherheit bieten. Dafür sind unter anderem die Rundlaufeigenschaften, der zuverlässige Geradeauslauf und die Beständigkeit verantwortlich.
Moderne Reifen federn und dämpfen, sie müssen hohen Beanspruchungen standhalten und dienen gleichzeitig dem Fahrkomfort. Beim Anfahren, Beschleunigen, Abbremsen und in Kurven sind sie für eine optimale Strassenlage zuständig, unabhängig davon, ob die Fahrbahn trocken, warm, nass oder vereist ist. An der Reifenbezeichnung lassen sich viele Details ablesen, sodass Ihnen die Kaufentscheidung leichter fällt. Zudem gibt es oftmals konkrete Vorgaben der Autohersteller, welche Reifen zugelassen sind.

Standard-Eigenschaften und Sonderausführungen

Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen müssen verschiedene Ansprüche erfüllen, die Sie an den jeweiligen Reifenbezeichnungen erkennen. Im Vordergrund steht dabei zunächst die Reifengrösse. Das Reifenalter und das EG-Typgenehmigungszeichen sind ebenfalls angegeben.
Einige Reifen haben spezielle Ausstattungsmerkmale, die sich in den Reifenzusatzkennungen wiederfinden. Bei Ihrer Suche nach geeigneten Pkw-Reifen sollten Sie auf die entsprechenden Details achten und sich über die Besonderheiten informieren.

  • Der Geschwindigkeitsindex der Sommerreifen muss zur Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs passen. Das bedeutet, dass die Autoreifen auf die Pkw-Leistung abgestimmt sein müssen, auch wenn Sie oft langsamer fahren.
  • Bei der Auswahl der Winterreifen ist eine Abstimmung auf die Höchstgeschwindigkeit nicht immer nötig. PKW-Winterreifen mit der Kennzeichnung M+S fallen unter die gleichen Vorschriften wie die Sommerreifen. Bei den wintertauglichen Pkw-Reifen mit Schneeflockensymbol darf der Geschwindigkeitsindex auch geringer ausfallen.
  • Die Reifenkennzeichnung finden Sie in den Fahrzeugpapieren: Hier erfahren Sie, wie gross Reifenbreite und Felgendurchmesser für Ihr Auto sein dürfen.

OE Qualitätsreifen für bestimmte Automodelle

Einige Qualitätsreifen tragen die Reifenbezeichnung OE, die fürOriginal Equipment steht. Hierbei handelt es sich um Spezialreifen für bestimmte Fabrikate. Solche OE-Reifen oder Homologationsreifen haben eine spezifische Gummimischung, eine besondere Steifigkeit sowie ein Reifenprofil, das auf die Fahreigenschaften des Autos zugeschnitten ist. Mit dieser Feinabstimmung ist eine Optimierung des Fahrkomforts und der Sicherheit möglich, gleichzeitig verbessern sich Bremswege und Kraftstoffverbrauch. Die OE-Reifen sind Teil der Erstausstattung des Autos und stehen bei den Top-Marken auch als Ersatzreifen zur Verfügung.
Bei einigen Reifentypen kommt die Kennzeichnung „Aussenseite“ bzw. „Out-Side“ hinzu. Diese Markierung weist auf das ungleiche Profilbild rechts und links hin. Die Hersteller haben dieses Spezialprofil entwickelt, um die Reifeneigenschaften zu verfeinern.

Die Bedeutung der Reifenbezeichnung

Wenn Sie wissen möchten, wofür die einzelnen Ziffern und Zahlen stehen, hilft Ihnen dabei das hier aufgeführte Beispiel. Mit den wichtigen Informationen zur Reifendimension können Sie beim Reifenhändler eine sichere Auswahl treffen.

Die beispielhafte Reifenbezeichnung lautet hier: 195/65 R 14 82 H

  1. Die 195 bezieht sich auf die Reifenbreite: Sie steht für eine Breite von 195 mm.
  2. Die 65 zeigt das Verhältnis von der Flankenhöhe zur Reifenbreite in Prozent an. Hier beträgt die Flankenhöhe 65 % der Reifenbreite.
  3. Die Bezeichnung R zeigt an, dass es sich um Radialreifen handelt – die häufigste Form von Pkw-Reifen.
  4. Die Ziffer 14 bezieht sich auf den Felgendurchmesser und ist eine Zollangabe.
  5. 82 ist die Kennziffer für den Tragfähigkeitsindex. Eine niedrigere Kennziffer macht eine Prüfung der ausreichenden Traglast nötig, während höhere Ziffern ohne erneute Kontrolle zulässig sind.
  6. H gibt den Geschwindigkeitsindex an, in diesem Fall sind das maximal 210 km/h.

Zusätzlich zu diesen relevanten Angaben gibt es noch weitere Kennzeichnungen auf den Pkw-Reifen. Unter anderem finden Sie den Hersteller und die Profilbezeichnung. Die DOT-Nummer gibt Aufschluss über den Produktionsmonat: 0411 steht beispielsweise für die vierte Woche 2011. Die ECE-Prüfzeichen geben Aufschluss über die EU-Norm und das Herkunftsland.
Das M+S Zeichen zeigt an, dass es sich um Winter- oder Ganzjahresreifen handelt, während die Schneeflocke ausschliesslich die Wintertauglichkeit signalisiert. Weitere mögliche Reifenbezeichnungen sind „Tubeless“ für schlauchlos und „Tube Type“ für die Ausstattung mit Schlauch, die allerdings recht selten geworden ist. An der Reifenbezeichnung Run Flat erkennen Sie, dass der Reifen Notlaufeigenschaften hat.
Hochwertige Pkw-Reifen haben oft einen Verschleissanzeiger bzw. Treadwear Indicator, kurz TWI. Diese kleine Reifenbezeichnung finden Sie am Rand der Reifenlauffläche. In einer Höhe mit dieser TWI-Kennzeichnung befinden sich Erhebungen in den Hauptprofilrillen, die Sie zum regelmässigen Messen der Profiltiefe nutzen können. Die Automechaniker und Reifen-Experten empfehlen, die Reifen nicht bis auf die minimal zulässige Profiltiefe von 1,6 mm abzufahren, sondern bei 4 oder spätestens 3 mm Profiltiefe zu wechseln.

Bei etwa 4 mm Restprofiltiefe benötigen Sie neue Reifen, doch die Reifenbezeichnung hilft Ihnen nicht viel weiter. Lassen Sie sich von einem Reifenhändler oder in der Autowerkstatt weiterhelfen: Über local.ch finden sie einen vertrauenswürdigen Experten in Ihrer Nähe, der Sie zu den richtigen Reifendimensionen und Qualitätsmerkmalen berät.

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Die häufigsten Fragen zu Reifenbezeichnungen

Welche Daten sind beim Reifenkauf zu beachten?

Um einen Reifen in der passenden Dimension zu finden, sollten Sie sich mit den Details der Reifenbezeichnung beschäftigen. Gegebenenfalls unterstützt Sie ein Reifenhändler oder ein Mitarbeiter der Autogarage dabei und klärt Sie über die Grössenangaben und Details auf. Neben Felgendurchmesser und Reifengrösse sollten auch Profil, Geschwindigkeitsindex und Tragfähigkeit des Reifens zu Ihrem Fahrzeug passen. Achten Sie auch darauf, das der neue Reifen nicht am Radkasten schleift. Das kann etwa bei einer zu niedrigen oder negativen Einpresstiefe (ET) der Felge passieren.

Welche Reifen sind für mein Fahrzeug zulässig?

Ein Blick in die Fahrzeugpapiere hilft Ihnen dabei, die passenden Pkw-Reifen für Ihr Auto zu finden. Unter anderem geht es dabei um die maximale Fahrgeschwindigkeit, die durch den Geschwindigkeitsindex der Reifen angezeigt wird. Ebenfalls wichtig sind die Masse wie Felgengrösse und –breite. Wenn Sie breitere Reifen montieren möchten, kann eine spezielle Zulassung mit Eintragung in den Papieren nötig sein.

Gelten die Reifenbezeichnungen für alle Hersteller?

Die Reifenhersteller verwenden normierte Bezeichnungen, um Missverständnisse zu vermeiden. Dabei erfolgen einige Angaben in Bezug auf die Reifengrösse in mm, andere in Zoll. Die Reifenbezeichnung ist auf allen zugelassenen Fahrzeugreifen zu finden und unterstützt Sie bei der zielstrebigen Auswahl. Die technischen Informationen wie Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex gelten ebenfalls einheitlich für alle Reifenhersteller.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Sommer- und Winterreifen?

Wintertaugliche Reifen tragen die M+S Reifenbezeichnung oder sind mit dem Schneeflockensymbol gekennzeichnet. Im Allgemeinen ist der Geschwindigkeitsindex bei Sommerreifen höher, hier dürfen Sie beispielsweise mit der Kennzeichnung H bis zu 210 km/h fahren. Bei den entsprechenden M+S-Reifen gilt im Vergleich dazu der Index T für maximal 190 km/h: Im Winter müssen Sie also etwas langsamer fahren.

Wie bringe ich eigene Zeichen am Reifen an?

Bei Rennwagen und Tuning-Fahrzeugen sieht man häufig weisse Beschriftungen von Reifenmarken oder andere Schriftzüge auf der Seitenwand des Reifens. Erfahren Sie hier, wie Sie ihre Reifen individuell beschriften und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

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